Achtung. Achtung. Achtung.
Wir sind umgezogen!

Januar 2021

Das Büro für besondere Maßnahmen ist ab sofort erreichbar auf mojour.de

Nach und nach werden alte Beiträge – ggf. aktualisiert und überarbeitet – dorthin umziehen. Bitte folgen ... :-)

Donnerstag, 29. Dezember 2011

countdown

weniger als 100 stunden sind noch geblieben von 2011. es gilt, sie sinn- und liebevoll zu verbringen. ich habe da so diverse rituale, mit denen ich 'das alte jahr aufräume'.

jahresendrose 2011

eines davon: ich zähle meine rosen und lasse ihnen eine letzte aufmerksamkeit an-gedeihen. in diesem jahr habe ich mich von einigen getrennt, weil sie sich in den kübeln auf dem garagendach nicht mehr so recht wohlfühlten. sieben dornenfeen sind mir geblieben, schön und duftig, mit allem rosenrecht.

eine meiner sieben lieben trägt meinen namen und kam auf den markt im selben jahr, als ich von berlin hierher in den rosenwarmen südwesten der republik zog. die 'mo jour-rose' (in echt heißt sie natürlich ein kleines bißchen anders) hat das ganze jahr hindurch geblüht und tut es in diesem winter wundersamerweise immer noch. so lange dieses rosarosenrot so stark und so gesund ist, geht es mir im grunde gut und werde ich immer da wohnen bleiben, wo ich möchte. da bin ich mir sicher!

jahresendritual nummer 2: ich 'sortiere mein leben'. dazu schaue ich mir die tagebücher und notizen des zu ende gehenden jahres noch einmal an, ordne alles schön der reihe nach und packe es in die kiste zum rest meiner vergangenheit. ausatmen. loslassen.

nummer drei ist sehr persönlich: am silvesterabend lege ich die tarotkarten für den jahreszyklus. ich schaue mir an, was das nächste jahr bringt – und packe sie wieder weg und vergesse alles …. bis ich die karten zum nächsten silvester wieder hervorhole und nachschaue, ob's gestimmt hat.

ganz wichtig nummer 4 des kleeblatts: danke sagen! allen menschen und dingen und erfahrungen und träumen und gedanken und gefühlen, die mir begegnet sind und mein leben um ein weiteres jahr bereichert haben. danke!

ich gebe zu, dass mir das nicht immer leicht fällt. besonders in diesem jahr zwanzigelf war ich entsetzlich oft mit 'überleben' beschäftigt, weniger mit 'leben'. es gab und gibt eine menge ärger, auf den ich gerne verzichtet hätte.

[und NEIN! es ist nicht ALLES leid und nicht JEDE katastrophe zu irgend etwas nütze im leben. manche prüfung mag uns zu höchstleistungen antreiben, an denen wir wachsen und reifen. aber ganz sicher nicht ausnahmslos alles. einen ständigen existenzkampf zum beispiel, den braucht kein mensch. gewalt und missbrauch auch nicht. und auch nicht diverse naturkatastrophen. haut mir bloß ab damit!]

danke sagen – das ist ein prozess. das erledige ich nicht in einer halben stunde kurz vor mitternacht. das braucht die ganze woche zwischen weihnachten und silvester. eigentlich gehört täglich danke gesagt. im alltag vergesse ich das leider oft.

deswegen kommt mein DANKE in diesem jahr ganz laut und öffentlich. hier. im büro für besondere maßnahmen.


DANKE!
von herzen:
  • allen leserInnen und kommentatorInnen, fans und followers hier für aufmerksamkeit, zeit und energie
  • den besten freundInnen für zuhörende herzen, klar sprechende lippen und liebevolle augen-blicke
  • den allerbesten freundInnen für stundenlange telefonate, leckere essen und das aushalten meiner tränen
  • all meinen rosen für den schönsten duft der welt
  • der treppe vorm haus, dass sie mich nur einmal schmerzhaft hat stürzen lassen und nicht noch öfter [falls ich dieses 2011 jemals in meinen memoiren erwähnen werde, dann als das jahr, in dem ich den ganzen wunderbaren sommer über nicht ein einziges mal sandalen tragen konnte wegen des nicht heilen wollenden knöchels von mai bis oktober]
  • meinen kursteilnehmerinnen für kreativität und durchhaltevermögen
  • der einäugigen katze für zärtlich schnurrende zeiten
  • der psychosomatischen klinik emmendingen für eine mehr als schräge nulltherapie, die meine lebensgeister wiedererweckt hat
  • dem jobcenter, weil es – wenn auch widerwillig – die wohnungsmiete trotz amtlicher unangemessenheit dann doch das ganze jahr über bezahlt hat
  • meiner engagierten rechtsanwältin, die das jobcenter genau dazu gebracht hat, ohne mir ein horrendes honorar in rechnung zu stellen
  • meinen neuen arbeitgeberInnen für eine wunderbare chance kurz vor dem vollenden des halben jahrhunderts (da geht es mir gut – demnäxt mehr!)
  • ganz vielen anderen bloggerInnen, die mir mit texten und bildern und videos viele neue wunderbare impulse gegeben haben
  • meiner hulatanz-meisterin, die mich viel mehr lehrt als nur die hüften richtig zu schwingen
  • der sonne fürs licht
  • den sternen für glanz
  • dem meer für sein ständiges rauschen, obwohl wir uns in diesem jahr gar nicht gesehen haben: ich sterbe vor sehnsucht.
  • meinem tinnitus, der sich davon nicht beeindrucken lässt und mich warnt, wenn ich mal wieder gefahr laufe, auf der eigenen überholspur an mir selber vorbeizuleben
  • danke: to be continued ....

mein motto für 2011 war übrigens bestens gewählt:
„erwarte nichts. lebe genügsam von überraschungen.“ (alice walker)
das hat mich gut durchgebracht.
jetzt, gegen ende, sieht es sogar so aus, als ob ich das jahr mit satt gefüllter überraschungskiste verlasse. verhungern werde ich vorerst jedenfalls nicht.

der countdown läuft ....
keine fünfzig stunden mehr bis zum schicken schaltjahr 2012:
fangt's gut an!


--------

Sonntag, 18. Dezember 2011

wespen-stresstest

auch in diesem jahr hatte das büro für besondere maßnahmen im außenbereich wieder mehrere wespennester.

die letzte wespe 2011

im laufe der jahre habe ich mich daran gewöhnt, die wohnung nicht nur mit der katze, sondern auch mit allerlei anderen - nicht persönlich von mir eingeladenen - lebewesen zu teilen. schließlich bin ich hier auf dem lande.

was die wespen angeht, so kann ich inzwischen mehrere arten auf den ersten blick unterscheiden.

die feldwespen installieren ihre papierleichten kugelnester gerne unter der schrägen abdeckung meiner dachfenster. das erlaube ich ihnen bei den fenstern, die ich nur selten öffne: das zweite badezimmerfenster zum beispiel und das oberlicht im treppenhaus.

für alle anderen dachfenster habe ich einen rigiden wespennester-baustopp verhängt, den ich bei beginn der nest-bautätigkeiten im frühjahr persönlich aufs strengste überwache: schließlich will ich das büro für besondere maßnahmen lüften können, ohne von wespen gestochen zu werden.

jeder noch so kleinste ansatz von nestneubau wird daher sofort wieder entfernt, bis die wespen aufgeben. das ist ein heiterer wettkampf, der sich über wochen hinzieht: ich muss täglich alle fenster kontrollieren!

neu in diesem jahr war eine kolonie von wespen, die es sich außen am kühleren nordbalkon hinter der verkleidung des rolladenkastens gemütlich gemacht hatte. es waren hunderte! mit dem ergebnis, dass ich dort den sommer nicht ein einziges mal gewagt habe, das fenster von außen zu putzen.

wegen des langen sommers und des milden herbstes hier im markgräflerland hatten die balkonwespen ihr nest sehr lange in betrieb. als es kühler wurde, kamen sie zu dutzenden in die wohnung, klüngelten schläfrig und fast unbeweglich grüppchenweise in irgendwelchen ecken und lagen schließlich tot auf dem teppich. hunderte.

gestern beim staubsaugen fand ich die - hoffentlich! - letzte wespenleiche.

meine wespen sind zum glück ziemlich friedlich – zumindest mir gegenüber. gestochen hat mich dieses jahr nur eine. es war irgendwann anfang oktober, alle schon müde. ich saß bei offener balkontüre am schreibtisch, sie konnte kaum noch fliegen, krabbelte desorientiert auf dem teppich herum, mir über den nackten fuß und hinauf unter das hosenbein. ich bewegte mich, ZACK!

der stich vorne auf dem rist in knöchelhöhe hatte es in sich. ich entwickelte eine allergische reaktion. der ganze fuß schwoll so dick an, dass ich nicht mehr in die schuhe passte. nur noch in flipflops. der ganze fuß tat weh. heftiges brennen und jucken sowieso. die stichstelle wurde rot und innen hart. der knöchel war kaum zu bewegen.

inzwischen ist alles wieder gut. der fuß geheilt, das große wespennest verlassen.

fürs kommende jahr muss ich mir etwas neues überlegen. nicht auszudenken, wenn die nächste wespe näher am herzen sticht oder gar im gesicht. wenn ich auch da allergisch reagiere, ist damit nicht zu spaßen.

der hiesige wespenbeauftragte sagte zwar, dass die wespen nicht zurückkommen würden, weil sie nicht zweimal am selben ort ein nest bauen. ich bin jedoch nicht sicher, ob die balkonwespen das auch wissen und sich an die meinung des wespenexperten halten werden.

die feldwespen kommen schließlich auch jedes jahr zurück an „ihre“ dachfenster.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

bärenstark

wunder no. 7

manchmal passieren die dinge im leben so schnell, dass mir schier schwindlig wird. gerade so, als ob ich in einem dieser wirbelnden karusselldinger sitze und nicht mehr raus kann, obwohl mir längst schlecht ist vor lauter aufregung.

manchmal muss es eben Lindt sein. [danke k!]

ich brauchte die kraft einer bärin, um auf den füßen zu bleiben. da steh ich nun – und habe eine unbefristete arbeitsstelle. seit anfang des monats. teilzeit. in einem der größten verlage des landes.

nach den ersten arbeitstagen kann ich sagen: das ist im grunde genau die stelle, nach der ich seit gut zehn jahren gesucht habe. sie finanziert meine basis. fast. nur noch ein bißchen mehr, damit es auch für die wohnung reicht – und dann ist der rest fröhliche kür.

plötzlich stehe ich wieder ganz anders in der welt. klar: ich werde meine freien kapriolen fortsetzen! die kolumnen, die kurse, das büro für besondere maßnahmen. aber zunächst setze ich prioritäten: auf diesem neuen arbeitsplatz will ich nicht nur die probezeit überstehen!

die bezahlung ist …. übertariflich. die tarife sind zwar nicht so dolle, aber egal. immerhin ist es mehr als an der hochschule im vergangenen jahr.

die sache hat einen kleinen haken, den ich respektvoll vernachlässige, weil sonst alles stimmt: der unbefristete vertrag läuft über eine zeitarbeit. mein einsatz auf der jetzigen stelle ist zunächst auf mehrere monate befristet – allerdings mit ausdrücklicher übernahmeoption.

es geht um formalien: die arbeit ist da, aber der zusätzliche arbeitsplatz von der geschäftsleitung noch nicht bewilligt. also springt zunächst das budget für aushilfen ein, bis anderweitig fakten geschaffen wurden.

für mich ist das eine riesige chance! ich kann mich noch einmal neu orientieren, darf vieles dazulernen. muss mich zunächst nicht festlegen. darf reinschnuppern und mich bewähren. ich fasse es noch gar nicht, so groß ist mein glück.

es war alles anders als beim letzten stellenantritt vor ziemlich genau zwei jahren: die erste reaktion auf meine online-bewerbung bei der personalvermittlung (vor gut vier wochen) kam diesmal schon am selben tag. keine vierundzwanzig stunden später saß ich bereits im vorstellungsgespräch. der personaler freundlich, wertschätzend. keinerlei fangfragen! ein profi.

man werde meine unterlagen weitergeben und mich dem auftraggeber als geeignete bewerberin empfehlen. dann dauerte es zwei geduldige wochen, bis die rückmeldung kam: der verlag wollte mich kennen lernen, ende november. yesss!

ich starb vor aufregung und machte mit der besten freundin eine modenschau, um ein geeignetes outfit festzulegen. nach fast sechs jahren in hartzIV ist von den feinen vorzeige-klamotten der rundfunkredakteurin von damals nicht mehr viel übrig. ausgaben für textile neuanschaffungen sind derzeit nicht vorgesehen. wir fanden einen kompromiss aus second hand, unkaputtbarem hess natur und italienischen schuhen.

neu für mich: für einen einzigen job zu zwei verschiedenen vorstellungsgesprächen zu gehen. meine aufregung war enorm, der gemessene blutdruck lag knapp unter 200. ich habe es ausgehalten.

aber auch das zweite gespräch verlief sehr angenehm: sachlich, freundlich, professionell. wertschätzend. gar kein personaler dabei. statt dessen der abteilungsleiter und der redaktionsleiter – also genau die menschen, mit denen ich nun im arbeitsalltag zu tun habe.

danach hatte ich zwar ein gutes gefühl, war aber total verunsichert. zu viele demütigungen habe ich erfahren in den vergangenen jahren, zu viele leere versprechungen gehört. zu stark die konkurrenz: oft hatten nur nuancen den ausschlag gegeben. immer hatte ich verloren. die bewerbungen habe ich schon längst nicht mehr gezählt.

diesmal habe ich gewonnen. der erlösende anruf kam gleich am tag darauf: arbeitsbeginn in wenigen tagen! das war vergangene woche. inzwischen stecke ich schon mitten in der einarbeitung.

nun bin ich wieder teil der erwerbstätigen bevölkerung. mein leben hat einen rahmen, in den ich mich einfügen kann. das wort 'freizeit' bekommt einen stellenwert, den es lange nicht hatte. welch ein genuss!

täglich gehe ich hinaus in die welt, erledige meine aufgaben in einem kleinen, kollegialen team. ich werde gesehen.

dass es das wieder gibt für mich, empfinde ich als großes wunder. ich hatte nicht mehr daran geglaubt. nun ist es einfach so. es geht mir sehr sehr gut damit.

nicht so gut geht es mir mit dem ergänzenden arbeitslosengeld 2, auf das ich zunächst noch angewiesen bin: 'eigentlich' sollte jetzt das jobcenter ein einsehen haben und mir die wohnung lassen. wo ich doch meinen lebensunterhalt zum größten teil endlich wieder selbst verdiene.

aber pustekuchen: erst gestern kam ein neuer bescheid, dass meine miete ab 01.01.2012 nur noch 'in angemessener höhe' anerkannt werden soll. dann reicht mein eigener verdienst nicht mehr zum leben: nach abzug der miete bleiben mir noch knappe 150 euro für lebensmittel, strom, telefon/internet, versicherungen etc.

ich bin also weiterhin mit überleben beschäftigt. trotz allem: mein motto für dieses jahr war gut gewählt: „erwarte nichts. lebe genügsam von überraschungen.“

es bewahrheitet sich nun, dass ich sogar darauf vertrauen kann. diese überraschung zum jahresende, der unbefristete vertrag, macht mich fast satt. ein paar bären sind noch übrig, für noch mehr kraft, die ich jetzt dringend brauchen werde.

ich habe einen bärenhunger!


--------

Donnerstag, 1. Dezember 2011

mehr licht

ziemlich genau fünf wochen ist es nun her, dass ich wegen heftigst konkreter suizidgedanken in der psychiatrischen klinik war. die fünf tage, die ich dort verbracht habe, hatten und haben für mich große nachwirkungen.

ich schrieb ja bereits, dass durch die organisierte nichtbehandlung, die ich dort erfuhr, wie durch ein wunder meine inneren selbstheilungskräfte aufs schönste reaktiviert wurden.

im außen wurde dies noch unterstützt durch eine enorme klimatische veränderung in meinem wohnumfeld. die schöne aussicht in meinem 'büro für besondere maßnahmen' ist noch schöner geworden:

der baum ist weg. der riesengroße dunkelgrüne baum direkt vorm fenster ist nicht mehr. vorm balkon also nun keine grüne wand mehr, die meinen blick verdunkelt.


die hausbesitzer mussten den stattlichen, mehr als dreißig jahre alten blauglockenbaum fällen lassen, weil er sehr nah am haus stand und die wurzeln das fundament angegriffen haben. viertelmeterbreite mauerspalten taten sich auf!

zum anderen war er von innen verfault, die dicken äste und teile des stammes waren hohl. wir alle hatten angst vor einem großen unglück bei jedem gewitter!

der abschied von meinem schönen märchenbaum war zunächst auch traurig. ab sofort keine blaue glockenelfe mehr, die mich mit nussschalen bewirft. kein schwarzweißer buntspecht mit rotem käppi, der mich schon frühmorgens ausdauernd wachklopft. auch kein heiserer grünspecht mehr, dessen ruf klang, als ob er mich wiehernd auslachte.

die frechen spatzen und die munteren meisen zwitschern und tschilpen nun in der hecke. nicht weit weg. aber keine flugversuche des nachwuchses mehr direkt vor meinen augen (und dem der katze).

auch die amsel hat einen neuen platz gefunden, ebenso wie die schwarzen krähen:


das ist also meine neue aussicht: freie sicht aufs schönste bergundtalpanorama. fürs erste wurde auch gleich in der nachbarschaft ein mobiler ersatzbaum installiert. das soll wohl den abschied vom echten baum etwas erleichtern. mein ausblick übers tal ist dem der krähen gleich. wie die meckeropas in der muppetshow hocken die zwei dort oben und mokieren sich über die kleine welt da unten. ich mokiere mit.

der amselmann sitzt nun nicht mehr oben im baum, sondern auf der obersten kranetage und übt schon mal neue strophen fürs frühjahr, die treue flötenseele.

im büro für besondere maßnahmen ist jetzt mehr licht – die sonne scheint mir direkt herein. manchmal blendet sie mich beim arbeiten. dann sitze ich mit sonnenbrille vor dem klapprechner.

es ist auch wärmer geworden in der wohnung: ich darf keine schokolade mehr liegen lassen auf dem tisch. also esse ich sie gleich. das kommt mir entgegen.

wie es im sommer wird, wenn kein grünes schattendach mein nest unterm giebel mehr kühlen wird, bleibt abzuwarten.

auch das mikroklima im ganzen haus wird sich ändern. wenn auch der hausbesitzer mit seinen nicht nur lärmenden, sondern auch erdbebenden heimwerkergeräten mir erhalten bleibt. gerade jetzt ist er damit beschäftigt, den von den baumfäll- und baumstumpfausgrabearbeiten leicht ramponierten garten mit einem benzinmotorbetriebenen vertikutierer der marke extralaut gründlichst umzupflügen. mit getöse! seit einer dreiviertelstunde! schließlich sollen die vierzig quadratmeter wiese bis zum nächsten frühjahr wieder zum gestriegelten golfrasen getrimmt werden ....

man hätte denken können, dass ich mich an diesem ungewöhnlich warmen ersten dezembernachmittag auch mal mit einem kaffee auf den balkon hätte setzen können. aber bei dem lärm ertrage ich das nicht.

naja. irgend was is' immer, das wissen wir ja schon. daher genieße ich heute nur das neue licht. auch das tut mir schon gut, geht mir unter die haut bis ins herz: es ist, als ob ich in eine andere, noch schönere wohnung zurückgekehrt wäre.

das gibt mir neue kraft. nicht nur die real existierende aussicht, auch meine lebensan- und aussichten werden wieder lichter. manches ändert sich. ich ändere mich, kann plötzlich das eine oder andere heiterer sehen, lasse die dinge ein wenig entspannter auf mich zukommen und an mir vorbeifließen.

ich kümmere mich um zeugs, das schon lange unerledigt herumlag und mich – stumm vorwurfsvoll – belastetete. nun räume ich's auf und weg, repariere und sortiere aus. eins nach dem andern. das macht ein aufgeräumtes gefühl. neues kommt auf mich zu, das spüre ich genau.

es ist noch längst nicht alles wieder 'gut' in meinem leben. aber vieles ist gut auf den weg gebracht. gleichzeitig bin ich völlig verwundert, wo so viel alte und neue kräfte plötzlich herkommen. schön ist das, und ich genieße es sehr!

eine von euch schrieb mir im sommer in die kommentare „man soll nicht fünf minuten vor dem wunder die hoffnung aufgeben.“ also habe ich die hoffnung nicht aufgegeben. das war mal ne echte besondere maßnahme! und siehe da: die energie von 'mehr licht' ist ein wunder, ganz sicher.

ein weit größeres wunder ist übrigens derzeit noch >>>in arbeit. davon mehr, sobald es vollbracht ist!


--------

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...