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Montag, 25. Juni 2012

geBILDet wider willen

kein offener brief

sehr geehrter herr BILD,
was denken Sie eigentlich, wer Sie sind?! an meinen netten kleinen aufkleber „hier nix einwerfen, was keine echte post ist“ halten sich schon seit jahren sowohl das sübadische wochenblatt als auch die hiesige monopolsonntagspresse.

trotz aufkleber im briefkasten: kostenlose geburtstags-bild

Sie hingegen erdreisten sich, mir den postkasten vollzuscheißen mit einem von Ihnen so genannten „druckerzeugnis“, das weder das minderqualitative papier, auf dem es gedruckt wurde, noch die verflixt nochmal finger- und klamottenfärbende billigdruckerfarbe, mit der es mehr beschmiert denn gezeugt wurde, wert ist – geschweige denn den riesigen logistischen aufwand und die ungeliebte mehrarbeit für zigtausende unschuldige postzustellerInnen ausgerechnet an einem sonnigen mittsommersamstag?!

pfui!

da ich ja schon ahnte, dass die BILDmacher genausowenig lesen wie schreiben können, hatte ich in der nacht zum 23. juni extra noch zu meinem normalen ichwillkeinewerbung-alltagsaufkleber einen zweiten dazu geklebt. bunt, mit fetten buchstaben und dicken balken – in der hoffnung, dass Sie dann gleich wissen, wer bzw. was damit gemeint ist: „ich will am 23. juni 2012 keine kostenlose BILD“.

wie respektlos von Ihnen, meine nette kleine dorfpostbotin mißbräuchlich dahingehend anzuweisen, solcherlei konkrete ansagen diskret zu übergehen und mein leben nichtsdestotrotz mit Ihrem abfallprodukt zu penetrieren.

sehr geehrter herr BILD, ich bin indigniert!

das ist kein feiner stil, den sie da gezeigt haben. was ja aber nichts neues ist und sicher auch beabsichtigt war.

wo ich nun aber ihr druck-erzeugnis, das für jeden drucker ein schlechtes zeugnis wäre, unfreiwillig im hause habe, habe ich mir die mühe gemacht, die sterilen anti-infektions-einweghandschuhe überzustreifen und mal kurz mit spitzen fingerspitzen nachzusehen, wer sich da so alles in ihrer geburtstagsausgabe beschreiben und bewerben und sogar interviewen ließ.

die werde ich natürlich in zukunft alle boykottieren (wenn ich es bisher nicht sowieso schon tat) – und nein! ich werde hier jetzt nicht alle einzeln aufzählen (sind aber zu finden auf den nachdenkseiten), um nicht noch mehr werbung zu machen. schlimm genug, dass ich mich vor lauter ärger hier zeilenweise mit Ihnen beschäftige, herrBILDnochmal! denn auch schlechte publicity ist immerhin publicity, dass wissen wir beide so klar wie dicke zaubertinte, gell?!

wieviel haben Sie denn dafür gezahlt? kaum vorstellbar, dass til schweiger so dermaßen platt war, sich für umme auf einem heile-welt-trotz-trennung-familien-foto herzugeben. schade schade, auf den schweiger-hamburg-tatort hatte ich mich nämlich gefreut. zu früh, wie sich nun herausstellt. dabei ist der junge mann doch in freiburg geboren, was bekanntlich ganz in meiner nähe ist, zeitweilig. da fühlte ich mich immer ein bißchen schweiger-sympathisante. passé, BILDseidank!

so. latex wieder abgestreift, streifenzeitung im sondermüll entsorgt. die war so schäbig, dass ich noch nicht einmal die küchenabfälle darin einwickeln wollte. dafür waren mir meine spargelschalen echt zu schade.

herr BILD, wenn Sie denn jetzt mit 60 bitte recht bald in rente gingen, dann hätten Sie vielleicht auch etwas zeit, doch noch richtig schreiben und lesen zu lernen auf Ihre alten tage. aber fragen Sie bloß nicht mich, ob ich's Ihnen beibringe! ich bin autistin und eigne mich nicht als retterin für verlogene alte papierfetzen.

in realistischer erwartung keiner BILDverbesserung
niemals die Ihre
mo jour



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