An manchen Tagen muss ich ganz weit zurück gehen in die Ursprünge der Philosophie, um mich des Menschenrechts auf einen eigenen Lebenssinn zu vergewissern und ihn mir wieder neu zu stiften.
Das ist immer dann besonders wichtig, wenn das Jobcenter als Unterstützer meiner prekären Lebensumstände mich - so wie derzeit - unter Ignoranz sämtlicher fachärztlicher Atteste und klinischer Gutachten mal wieder in die Depression "fördert und fordert".
Félicité Parmentier, Belgien 1843 |
Um intellektuell nicht vollends zu verlottern, habe ich mich ausnahmsweise** mit der Aristoteleschen Glückseligkeit beschäftigt und bin - etwas platt verkürzt - zu folgendem Ergebnis gekommen:
Herr Aristoteles hielt die Glückseligkeit (Eudämonie, aus dem griechischen εὐδαιμονία = einen guten Dämon haben) als "seelisches Glück" für das höchstes Gut und Endziel des menschlichen Handelns.
Das bedeutet, durch gelingende, rechtschaffene Lebensführung und wohlwollendes Schicksal ein seelisches Wohlbefinden zu erreichen inklusive äußerlicher, körperlicher und seelischer Güter.
Den Weg dahin gestaltet jede nach eigener Façon und Möglichkeit mit bestmöglichem Menschenverstand.
Nach dieser erklärenden Präambel nun meine Rosenmontagsworte:
Mögen die Damen und Herren vom Amt
sich bei der Auslegung der (Hartz4-)Paragraphen
rechtschaffen wie gute Dämonen verhalten und
kraft ihres Verstandes zu der Erkenntnis gelangen,
dass es ihrer persönlichen Glückseligkeit
überhaupt nicht zuträglich ist,
wenn sie mir die meine zu verhindern trachten.
PS.
** Aristoteles war der Meinung, die Frau sei ein verfehlter Mann. Deswegen ist er für mich im Allgemeinen keine ernst zu nehmende Autorität und ich bin mir nicht sicher, ob seine Theorie der Glückseligkeit überhaupt auf die weibliche Mehrheit der Bevölkerung in unserem Land anwendbar ist. Einen Versuch ist es mir dennoch wert - als besondere Maßnahme quasi.
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