rettungsring: seebrücke heiligendamm |
wandel aber darf in deren augen nicht sein, denn dann könnte womöglich das, was ihnen jetzt lieb und teuer ist, die goldenen schätze ihres lebens, sich ändern, verschwinden, zu etwas für weniger wertvoll gehaltenem werden. dabei ist auch die frage wichtig, was denn wertvoll überhaupt ist. muss es messbar, vergleichbar sein? ist ein lottogewinn wertvoller als das lächeln eines geliebten menschen? wir entscheiden selbst!
gegen das darfnichtsein des wandels gibt es versicherungen, zu kaufen an jeder straßenecke, in jeder form und für alles denkbare, ja sogar undenkbare. ganz schlaue verkaufen versicherungen für die unwandelbarkeit von dingen, die es noch gar nicht gibt. für die sich also erst noch etwas wandeln müsste, damit sie überhaupt entstehen können. welch ein selbstbetrug!
das einzig sichere am wandel ist, dass wir ihn nicht planen können. wenn die angst vor dem wandel zur angst wird, dass die welt sich nicht im geplanten sinne wandele – dann wird das bedürfnis nach sicherheit zur absurdität, die angst vor der unsicherheit wächst ins unermeßliche.
wenn aber nichts sich wandeln darf, dann kann – konsequent logisch gedacht - auch nichts mehr besser werden, sich zum guten wenden. welch eine schreckliche vorstellung, welch ein gefängnis!
allein durch die ängste vor dem wandel wird das goldene gefühl von sicherheit zu einem unerreichbaren ideal. das ist fataler irrtum: denn wir haben jede menge sicherheit im leben, goldene momente im hier und jetzt. genau jetzt ist das, was ich in händen halte oder im kopf habe, mir sicher. und jetzt. und jetzt. nicht gestern, nicht morgen. es ist eine frage der inneren einstellung und der eigenen entscheidung, täglich aufs neue sich im wandel der welten sicher und golden zu fühlen.
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