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Januar 2021

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Montag, 6. Januar 2014

Die Engelhafte

- Rosenworte zum Montag -

Mit einer akustischen, optischen und energiegeladenen Rose starte ich ins Neue Jahr:

Der Vorname "Angelika" war lange Zeit nicht nur in Deutschland einer der beliebtesten. Seine Wurzeln liegen im griechischen Αγγελική (angelikì). Das bedeutet "die Engelhafte", und es gibt ihn bis heute in vielen Sprachen.

Auch in meinem Leben spielen einige Angeliken "engelhafte" Rollen.

Eine von ihnen ist die Sängerin und Komponistin Angélique Ionatos (Αγγελική Ιονάτου), deren Musik ich vor mehr als 20 Jahren entdeckte. Geboren in Athen, musste sie während der griechischen Militärdiktatur 1969 nach Frankreich ins Exil.

Ihre tiefe, ausdrucksstarke Stimme und die Klangvielfalt ihrer Töne haben mich von Anfang an beeindruckt, lassen mich bis heute nicht los.

Sie hat die Lyrik der antiken Dichterin Sappho (z. B. Αστέρων πάντων ὀ κάλλιστος - Asteron pandon - Der schönste Stern von allen") vertont und gesungen, aber auch Gedichte von Mikis Theodorakis (z.B. ο κύκλος του νερού - O kyklos tou nerou - der Kreis des Wassers), Literaturnobelpreisträger Odysseas Elytis (z. B. Στόν Παράδεισο - Ston Paradisso - Im Paradies), Pablo Neruda, Astor Piazolla und vielen anderen.

Auf ihrem YouTube-Kanal sind einige akustische Perlen zu finden. Eine der schönsten davon ist "I aria tis rosas" - die "Rosenarie" - von ihrem Album "D'un bleu très noir" (Von einem sehr schwarzen Blau) aus dem Jahr 2000:



Ende der der 90er Jahre hatte ich das große Vergnügen, sie in Berlin selbst zu interviewen. Anschließend gab es ein gemeinsames Essen beim Griechen, ich saß den ganzen Abend neben ihr, wir plauderten ohne Mikrofon; tags drauf ihr Konzert in der Passionskirche am Kreuzberger Marheinekeplatz ist mir unvergessen in schönster Erinnerung.

Ach, ich schwelge in der Vergangenheit! Das ist manchmal erlaubt: Als Kultur- und Musikredakteurin gehörten solche Begegnungen für mich damals zum Alltag. Der Abend mit Madame Ionatos aber war ein Besonderer. Weil SIE eine Besondere ist.

Fred Soupa hat für das Magazine TV Zlika ein zweieinhalb Minuten kurzes, sehenswertes Porträt dieser schönen, klugen, charmanten, musikalischen, durch und durch poetischen - ach ich krieg mich ja gar nicht mehr ein! - tollen himmlisch engelhaften Frau ins Internet gestellt.

Ich wünsche Euch Rosen für die Ohren!
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