"Some of the most wonderful people
are the ones who don't fit into boxes."*
Dieses Zitat von Tori Amos soll 2014 der Leitgedanke im Büro für besondere Maßnahmen sein. Und wie immer, habe ich mir auch in diesem Jahr etwas dabei gedacht:
Es ist ein menschliches Bedürfnis, Dinge zu betrachten, einzuordnen und abzulegen. In Schränken, Schachteln, Schubladen, Kisten, Boxen. Das kann das Leben erleichtern, es kann bisweilen lebensnotwendig sein – unser Gehirn macht es sogar automatisch, ohne dass wir uns explizit entscheiden müssen. Auch ich bin dagegen nicht gefeit.
Passt in keine Schublade: das BfbM |
Trotzdem: Ich möchte es mir nicht zu einfach machen. Schubladendenken ist nicht nur bequem, es kann auch sehr respektlos sein. Es macht schon Arbeit, jederzeit – mit allen Sinnen – allen Dingen gegenüber, vor allem aber mit allen Menschen acht- und aufmerksam zu sein und genau hinzuschauen, ob sie oder er oder es sich in irgendeiner Hinsicht verändert hat.
Es verändert sich ständig etwas. Immer. Auch wenn etwas oder jemand schon längst in einer Schublade steckt, verändert sie oder er oder es sich trotzdem. Ständig. Things change. Das liegt in ihrer Natur. Die einen schneller, anderes langsamer. Manches nur um Nuancen, anderes revolutionär (Das Wort revolutionär benutze ich hier im originären Sinne von „umwälzen, sich drehen, erneuern, auf den Kopf stellen“).
*Einige der wunderbarsten Menschen sind diejenigen,
die nicht in Schubladen passen.
Mein Leben lang wurde ich von ignoranten Mitmenschen, denen ihre persönliche Bequemlichkeit über ein respektvolles Miteinander geht, in unpassende Schubladen gesteckt. Ich habe sehr viel Energie und Mühen darauf verwendet, aus den Schubladen wieder herauszukommen. Weil deren Schubladen nicht meine waren, weil ich mich darin nicht wohl fühlte, weil ich an allen Seiten überquoll und weil es höllisch wehtat und mich verletzte, wenn die Schublade geschlossen werden sollte: Ich musste mich sehr verengen und ganze Teile von mir abschneiden, um auch nur ansatzweise darin Platz zu finden. Ich hatte Angst, dass die einengenden Schubladen auf mich abfärben könnten. Und ich hatte Angst, darin zu ersticken.
Mein Leben lang bin ich aber auch immer wieder ganz wunderbaren Menschen begegnet, denen es ebenso erging und ergeht wie mir. Das sind Begegnungen, von denen ich mich so sehr beschenkt fühle, dass nicht mal eine Schublade voll Diamanten für jede einzelne miteinander verlebte Sekunde das jemals aufwiegen könnte.
Mein Jahreszitat für 2014 ist ein großes Dankeschön an all die wunderbaren schubladenlosen, schubladenfreien und schubladenbefreiten Menschen, die zu meinem Leben gehören, meine Wege begleiten, mein Herz beschenken und meinen Alltag bereichern.
Ich liebe Euch!
Wir sind die „Nicht-in-Schubladen-Passenden“ - zumindest nicht in die konventionell vorgesehenen oder erlaubten. Wenn wir uns dennoch mal in eine stecken (lassen), dann nicht für lange Zeit. Wir hüpfen mal in diese, schlüpfen mal in jene Lade, hopsen gleich wieder heraus oder bleiben mal ein bißchen länger drin liegen, um uns auszuruhen – aber nur ungern zweimal in dieselbe. Immer weiter, ladenlos!
Egal was wir tun – es ist immer unsere freie Entscheidung. Im allgemeinen kommen wir aufs Prächtigste ohne Schubladen oder Etiketten aus.
Das ist gut so und das soll auch so bleiben.
Den kleinen Wettbewerb der vergangenen Woche hat Regenfrau gewonnen. Mit ihrem hinreißenden Argument, dass schlecht auf Bäume klettern kann, wer eine Schublade in der Hand hält, zaubert sie mir ein beständiges Lächeln auf die Lippen.
So isses.
Liebe Regenfrau, das exklusive Schreibgerät aus dem Büro für besondere Maßnahmen ist auf dem Weg zu dir!
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