weil es inzwischen draußen winterweiß
und schnatterkalt geworden ist, erscheint es von vorteil, wenn man es sich
drinnen warm und gemütlich macht.
dazu passt es ganz wunderbar, den
backofen anzuwerfen und etwas leckeres hineinzulegen, was dann nicht
nur die küche bestens aufwärmt, sondern außerdem auch noch
aromatische duftwolken in der ganzen etage verbreitet und im
anschluss ein essbares ergebnis produziert.
bei mir gibt es dann vorzugsweise
gebäck, das sich länger hält, denn schließlich lebe ich allein.
außerdem soll es sich schlicht und heiter dekorieren lassen. ihr
ahnt es schon: ich mag keine gitter, nirgends - nicht einmal auf dem
kuchen!
bestens geeignet ist da eine Linzertorte, die eigentlich Linsertorte heißt, weil sie gar nicht aus Linz in Österreich
stammen sondern angeblich von einem ansonsten völlig unbekannten
herrn namens Linser erfunden worden sein soll. die wikipedia weiß das allerdings
auch nicht besser, und da mir in diesem tortenfall die knallhart recherchierten fakten fehlen, werde ich mich in die dortige
diskussion nicht weiter einmischen.
mischen werde ich allerdings weiterhin
meinen kuchenteig nach einem urgroßmutter-rezept aus baden, was ja
früher auch mal zu österreich gehörte und damit quasi ein vorort
von linz ist.
wir essen die linzertorte hier in badisch südwest
das ganze jahr über, nicht nur zur weihnachtszeit, und zwar am
liebsten schon zum frühstück. deswegen sowie aus anderen gründen
ist meine variante ohne den andernorts obligatorischen schuss
schwarzwälder kirschwasser. wer es nun aber gar nicht lassen kann,
der möge den zitronensaft durch geistliches nach geschmack ersetzen.
zutaten für eine runde springform:
- 125 g Butter
- 125 g Zucker
- 125 g Mehl
- 125 g geriebene Mandeln (oder Walnüsse oder Haselnüsse)
- 1 Ei
- 1 EL Kakao
- ½ TL Zimt
- 2 zerstoßene Nelken
- abgeriebene Schale von einer unbehandelten Zitrone
- 2-3 EL Zitronensaft von ebenselbiger
- Messerspitze Backpulver
- Prise Salz
- Glas Himbeermarmelade zum Füllen (oder rotes Johannisbeergelee, das sieht nicht so pickelig aus)
und so geht’s ….
butter zucker ei zimt nelken salz
zitronenabrieb und zitronensaft gut miteinander verrühren, dann
gemahlene nüsse einarbeiten. mehl kakao backpulver erst trocken
mischen, dann löffelweise zum teig geben. der wird ziemlich fest,
gut kneten bis alles glatt verarbeitet ist! den teigball in folie
wickeln und mindestens eine halbe bis ganze stunde im kühlschrank ausruhen
lassen.
in der zwischenzeit ruhen wir uns
ebenfalls aus und trinken eine lecker tass tee oder kaffee
(superhausfrauen räumen dieweil die küche auf). danach schalten wir
den backofen auf 200° und glühen ihn schon mal vor.
vom gekühlten teig etwa zwei drittel
zu einer runden platte ausrollen und in die gefettete springform
legen. den kuchenboden an mehreren stellen mit einer gabel
einstechen.
zwei drittel vom teigrest zu einer
wurst rollen und daraus rundum einen kuchenrand basteln, indem man
mit dem daumen gleichmäßige dellen hineindrückt (wer in der schule
fürs leben gelernt und gut aufgepasst hat, kann jetzt mal schnell mit π
mal daumen den tortenumfang berechnen!).
nun den boden mit der marmelade
bestreichen und dann! dann endlich! aus dem letzten rest vom teig
eine schicke deko formen und obenauf legen. je nach jahreszeit lasst
ihr euch etwas anderes einfallen. bei mir wird es meistens ein
grinsesmilie.
weil ich es sooo schön finde, wenn
meine torte mich anlacht!
backzeit ist ungefähr 20 minuten bei -
wie oben bereits erwähnt - 200° im normalen backofen.
viel spaß und leckerschmecker!
ps.
achso! wer will könnte ja mal ein foto von ihrer tollen torte bei facebook posten - vielleicht gibt's was zu gewinnen ....