grand hotel heiligendamm: rückansicht I |
die sommersendungen kommen nun aus dem sanatoriums-büro. das ist nicht annähernd so schön wie mein home-office, es gibt auch keine katze. die aussicht ist garstig und deutschgrau, ein schnöder hinterinnenhof. das wage ich euch gar nicht zu zeigen.
für das foto bin ich fast aufs dach geklettert. ihr seht schon: ich wohne in der zweiten reihe. in der ersten reihe steht das grand hotel, und das zeigt allen anderen sehr genau, wo sie hingehören: nach vorne nämlich nicht.
der zugang zum strand ist kilometerweise abgezäunt: gerade so, als ob da immer noch wer gipfeln täte und dringend vom volke abgeschirmt werden müsse.
weil die feinen herr- und damenschaften in den weißen villen nicht wollen, dass frau kunz und herr hinz zu nah an ihrem hotelzimmer vorbeilatschen, werden aus dreihundert metern luftlinie mal eben zwei kilometer. nicht einmal das kurhaus ist öffentlich zugänglich.
für unsereins krankes tränenhuhn ist das nun sehr beschwerlich, immer den großen doofen umweg laufen zu müssen. wo ich doch das meer so liebe.
schon brecht hat seinen galilei sagen lassen: „angesichts von hindernissen mag die kürzeste verbindung zwischen zwei punkten die krumme sein.“
so ist das leben
außerdem regnet es hier
ich bin indigniert
ps am 30.07.2010
hier zum anschauen ein aktuelles spiegel-video
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