tag:blogger.com,1999:blog-17194950989709578162024-03-13T21:50:18.762+01:00Büro für besondere Maßnahmen / südwestBesondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen. Denn irgendwas is' immer ....
<br>
[über den Umgang mit Katzen & Vermietern - und andere wichtige Dinge im Leben einer Frau]mo jourhttp://www.blogger.com/profile/12196462846316471128noreply@blogger.comBlogger269125tag:blogger.com,1999:blog-1719495098970957816.post-86782513009869087512015-09-23T19:49:00.000+02:002015-09-23T19:49:05.003+02:00Things changeLiebes Publikum.<br />
<br />
Neun Monate lang habe ich Euch hier keine neuen besonderen Maßnahmen mehr geliefert.<br />
<br />
Der Grund:<br />
Ich war beschäftigt mit einer wirklich großen besonderen Maßnahme in meinem eigenen Leben. Der innere Aufruhr, die Veränderungen waren so einschneidend und so viele, dass ich mich nicht äußern konnte.<br />
<br />
Es war mir nicht möglich, große Herausforderungen zu erleben und zu meistern, bestmöglich für mich zu sorgen - und gleichzeitig als Beobachtende neben mir selbst zu stehen und quasi aus meinem Leben eine Live-Reportage zu machen. Deswegen bin ich verstummt. Aber nicht verschollen!<br />
<br />
Andere Frauen bringen in einer ähnlichen Zeitspanne einen neuen Menschen auf die Welt.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-beLRWGPWlu8/VgLgFbhGWeI/AAAAAAAACyA/SinU25-I0Ao/s1600/150923.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-beLRWGPWlu8/VgLgFbhGWeI/AAAAAAAACyA/SinU25-I0Ao/s320/150923.jpg" width="213" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Zeug in Kisten</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<br />
Bei mir war es 'nur' ein Umzug. Einmal quer durch die Republik, vom Südwesten in den Nordosten. Die Distanz von 1001 Kilometern entspricht meinem Geburtsdatum.<br />
<br />
Den Süden habe ich hinter mir. Ans Meer habe ich immer gewollt, mein Leben lang. Da bin ich nun. Bis zur Ostsee sind es noch vier Kilometer. Das schaffe ich locker mit dem Fahrrad, notfalls auch zu Fuß. Oder mit dem Bus. Neuerdings betrachte ich das Meer mit anderen Augen.<br />
<br />
Nun habe ich also einen multiplen innerdeutschen Migrationshintergrund. Das war mehr als ein einfacher Tapetenwechsel. Deswegen brauche ich nicht nur ein neues Bett, sondern auch ein neues Blog. <br />
<br />
Das <a href="http://mojour.blogspot.com/">Büro für besondere Maßnahmen I (südwest)</a> wird daher mit diesem Post geschlossen und bleibt als Archiv erhalten.<br />
<br />
Weiter geht es ab sofort im neu eröffneten <a href="http://mojour2.blogspot.de/" target="_blank">Büro für besondere Maßnahmen II (nordost)</a>. Ich freue mich darauf, Euch alle 'drüben' wieder zu begrüßen. Den Link dorthin findet Ihr auch oben in der Menüleiste.<br />
<br />
Ansonsten an dieser Stelle ein großes DANKE an mein geliebtes Lesefolg für Aufmerksamkeit und Zuwendung, mehr als fünf Jahre lang. Stay who you are, and don't forget:<br />
<br />
Things change.<br />
Besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen.<br />
;-)<br />
<br />
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über kommentare, kritik, aufträge und nachfragen freue ich mich jederzeit!
mo jour</div>mo jourhttp://www.blogger.com/profile/12196462846316471128noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1719495098970957816.post-12867448878632281712014-12-22T06:30:00.000+01:002016-12-30T18:50:31.752+01:00Jahreszitat 2015<div style="text-align: justify;">
Wie jedes Jahr sitze ich auch in diesem Dezember mit dem Kalender und blättere mich durch die vergangenen zwölf Monate. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Was war wichtig? Was habe ich bewegt? Was hat mich bewegt? Welche Richtung möchte ich dem kommenden Jahr geben? Welcher Gedanke wird mich leiten?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In <a href="http://mojour.blogspot.de/2013/12/jahreszitat-2014-die-gewinnerin.html" target="_blank">2014 erlaubte ich mir, in keine Schublade zu passen</a> und trotzdem wunderbar zu sein - und begann das Jahr noch in der Neujahrsnacht mit einem Versprechen an mich selbst:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ich muss ans Meer. For good! In diesem Jahr noch mach ich's wahr."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-X71G9lqUVn0/VJc-k9a5cEI/AAAAAAAACpU/B648Pr-Opmo/s1600/141222%2BShijo%2Bnoryo%2B-%2BYoshitoshi_-_100_Aspects_of_the_Moon_-_11.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://2.bp.blogspot.com/-X71G9lqUVn0/VJc-k9a5cEI/AAAAAAAACpU/B648Pr-Opmo/s1600/141222%2BShijo%2Bnoryo%2B-%2BYoshitoshi_-_100_Aspects_of_the_Moon_-_11.jpg" width="224" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Tsukioka_Yoshitoshi" target="_blank">Tsukioka Yoshitoshi</a>, <br />
Abkühlung am Fluss<br />
(Quelle: <a href="http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Yoshitoshi_-_100_Aspects_of_the_Moon_-_11.jpg" target="_blank">Wikimedia Commons</a>)</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Viele Flüsse, Ströme, kleine Bäche, kleinste Rinnsale sind ins Meer unterwegs, werden irgendwann vereint zum Ozean. Was so ein Wassertropfen kann, das sollte doch auch mir gelingen? Schließlich besteht auch ein Mensch zu 70% Prozent aus Wasser. Noch dazu steht mein Mond in den Fischen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Vielleicht rührt daher meine Sehnsucht. Ans große Wasser! </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das Schicksal hat mich zur Landratte gemacht. Aber jetzt, mit 50plus, da könnte ich doch den Strömen meiner Sehnsucht folgen, mit ihnen an die See ziehen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Salzwasser auf meiner Haut! Nicht nur in den seltenen Ferien, nicht immer nur geweint. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Seither bin ich mit Planungen, Vorbereitungen und der Realisierung meines Lebenstraums beschäftigt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es ist anstrengend. Es ist aufregend. Veränderungen nicht nur im Außen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auch die Veränderungen in meinem Innern sind so dermaßen aufwühlend, dass ich mich hier im Blog seit Monaten nicht „äußern“ konnte. Konnte nicht nach außen tragen, was innen gärt, noch unsortiert ist. Kann es auch jetzt nicht.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Nur so viel: </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich schwimme. Den Kopf über Wasser. Bewege mich auf mein Ziel zu, mit all meiner Kraft. Manchmal werde ich von kosmischen, oft auch von menschlichen Energien unterstützt – dann ruhe ich ein wenig aus, lasse mich treiben, wieder ein Stück weiter. Die Richtung stimmt. Meerwärts.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Mein Leben lang bin ich einem Irrtum aufgesessen. Der Spontispruch meiner Jugend<i> </i></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<i>„Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom“</i></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
- oder, wie Konfuzius sagte<i> </i></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<i>„Um an die Quelle zu gelangen, muss man gegen den Strom schwimmen“</i></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<i>-</i> der stimmt für mich nicht mehr! Inzwischen kenne ich die Quellen meiner Kraft. Weiß, wo sie liegen und wie ich daraus schöpfen kann. Aber das ist die falsche Richtung für eine, die genug hat von den tröpfelnden Rinnsalen, die sich endlich verströmen will und deren Ziel das große Ganze ist.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Praktischerweise hat Konfuzius auch gleich das Gegenteil von sich selbst behauptet:</div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<i>„Nur wer mit dem Strom schwimmt, wird das Meer erreichen.“</i></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wer also ans Meer, wer ins Meer will, die <i>muss</i> <i>mit</i> dem Strom schwimmen. Das ist nicht weniger anstrengend als flussaufwärts. Denn auch meerwärts heißt es, den Kopf oben, den Überblick behalten und nicht in der Masse untergehen, nicht in den Netzen der Schlepper landen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Sonst ist alles kraftzehrende Schwimmen völlig vergebens. Wer ans Meer will, braucht eine tierische Kondition.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Unterwegs ans Meer meiner Träume bin ich durch Rinnsale, durch Bäche, durch Flüsse geschwommen, beinahe in den Stromschnellen an Felsen zerschellt, bin festgesessen in geschlossenen Schleusen und fast ertrunken im Strom der Erschöpfung.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es war nicht immer schön, das viele Kopfunter, das lange Strampeln auf dem Trockenen. Auch das dumpfe Dümpeln im trüben Teich, dem ich zu Beginn in grandioser Verirrung ozeanische Ausmaße andichtete. Ich wäre fast darin erstickt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Aber es war wohl alles wichtig.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Noch bin ich nicht am Ziel, kann das Meer noch nicht sehen. Doch es ist nicht mehr weit. Alles ist im Fluss. Noch ist es anstrengend, und ich robbe bisweilen mit letzter Kraft. Aber ich bin gut unterwegs, und ein Ende dieser beschwerlichen Reise ist in Sicht. Ein paar große beängstigende Anstrengungen noch, dann …</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ein Aufatmen, ein frischer Wind um die Nase, ein neuer Horizont vor Augen – bald! </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Mittlerweile bin ich mit allen Wassern nicht nur gewaschen. Deswegen soll mein Motto für das Jahr 2015 auch etwas mit dem Meer zu tun haben. Ich habe verschiedene Textstellen gefunden:</div>
<ol style="text-align: justify;">
<li><i><i>„</i>Das Meer verweigert auch den kleinsten Flüssen nicht den Zutritt. Daher seine Tiefe.</i><i><i>“</i> </i>(aus Japan)</li>
<li><i>„Einmal ans Meer gelangt, sprichst du nicht mehr von Nebenflüssen.“</i> (aus Persien, von Sufi-Meister Hakim <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Sanai" target="_blank">Sanai</a>, 12. Jhdt.)</li>
<li><i>„Wer die schiere Weite des Meeres erfahren hat, dem gefällt kein anderes Gewässer mehr.“</i>(aus China)</li>
</ol>
<div style="text-align: justify;">
Alle Varianten sind scheinbar ähnlich, haben für mich aber in Nuancen unterschiedliche, fast gegensätzliche Bedeutungen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im japanischen Sprichwort und in der chinesischen Version steckt das hierarchiefreie Nebeneinander von verschiedenen Aspekten mit unterschiedlichen Qualitäten. Auch Kleines ist unverzichtbar, weil Großes sonst nicht möglich wäre. Weil auch die kleinen Gewässer als Wegweiser, Richtungsgeber und Bestandteil des Ganzen wichtig sind. Kein quantitatives Mehr oder Weniger, kein wertendes Besser oder Schlechter – einfach ein qualitatives Anders, ein gleichberechtigtes 'sowohl als auch'. Das mag ich.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das arabische „nicht mehr sprechen von“ mag bedeuten, angesichts des ozeanisch überwältigenden großen Ganzen, den lästigen Kleinkram, der unterwegs so bedeutungsschwer war, nun anders einzuordnen, für weniger wichtig zu halten und die Mühsale des Wegs vergessen zu können, wenn man am 'höchsten' Ziel angelangt ist. Das finde ich in Ordnung, alles zu seiner Zeit.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es könnte aber auch bedeuten, die kleinen Flüsse für unwichtig zu erklären, sie einem höheren Ziel zu 'opfern'. Den plätschernden Schwätzern keine Aufmerksamkeit mehr zu schenken, wenn „das einzig Wahre“ gefunden ist. Das ist diskriminierend. Das mag ich nicht so. Denn auch der Weg ist das Ziel.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Mir gefällt eine weitere chinesische Variante am besten, weil sie alle Deutungen in sich birgt, eine wertfreie Mischung der anderen Zitate ist: </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i><b>„Wer einmal das Meer gesehen hat, </b></i></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i><b>betrachtet die kleinen Flüsse mit anderen Augen.“</b></i></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wer das Große kennt, für den haben Kleinigkeiten eine andere Bedeutung. Die Erfahrung macht den Unterschied.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Zum großen Wasser will ich hin. Den Spätsommer und den Herbst meines Lebens verbringen. Bei Vollmond auf dem Steg am Wasser sitzen, die Füße im salzigen Nass erfrischen. Ob mich die kleinen Wässerchen dann noch werden trüben können, das wollen wir doch mal sehen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Damit ist mein Jahreszitat für 2015 gekürt und erklärt. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die kommenden zwölf Monate werden zeigen, was an Deutungsmöglichkeiten und Bedeutungen sonst noch darin steckt.</div>
<div style="text-align: justify;">
Vielleicht habt IHR ja auch noch eine Idee? Lasst es mich wissen!</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
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mo jour</div>mo jourhttp://www.blogger.com/profile/12196462846316471128noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1719495098970957816.post-75234831408085499662014-07-28T11:31:00.001+02:002014-07-28T11:31:41.137+02:00Rose Sélavy<i>- Rosenworte am Montag - </i><br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
Als Künstler fasziniert er mich seit meiner Studienzeit: <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Duchamp" target="_blank">Marcel Duchamp (*28. Juli 1887)</a>, voll feiner Ironie in seinen Werken, hintergründig und aufmüpfig, intelligent und immer mit mindestens einem Augenzwinkern, dada und surreal. Eine seiner wichtigsten Arbeiten nannte er selbst "Das unbekannte Meisterwerk".</div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-n3BBGWC2tJI/U9YJrEzFa1I/AAAAAAAACoc/6wfyJnvPxWE/s1600/140728.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-n3BBGWC2tJI/U9YJrEzFa1I/AAAAAAAACoc/6wfyJnvPxWE/s1600/140728.jpg" height="320" width="213" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Duftendes Leben, Liebe, Rose</td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br /></td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Rose Sélavy war eines seiner Pseudonyme, dem er später - wegen der klareren Aussprache - noch ein kleines "r" voransetzte:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Rrose_S%C3%A9lavy" target="_blank">rRose Sélavy</a> - Eros, c'est la vie, a rose ... Die Liebe - das ist das Leben. Dazu ließ er sich von Freund Man Ray in Frauenkleidern fotografieren.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Mit Wortspielen solcher Art gab Duchamp der Kunstwelt Rätsel auf und verwirrte sein Publikum, indem er u.a. den Zufall konservierte und wiederholbar machte in seinen "<a href="http://www.moma.org/collection/object.php?object_id=78990" target="_blank">Norm-Stoppagen</a>", die heute zur Sammlung des MoMA Ney York gehören.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Kunst kommt nicht immer von Können. Wobei Können in Verbindung mit Kunst sicher nicht von Schaden ist. Können allein reicht aber bei weitem nicht aus, damit so etwas wie Kunst entsteht. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Marcel Duchamp hat aufgeräumt mit dem Mythos, dass Kunst immer nur <i>gut</i> sein muss. Statt dessen hielt er Kunst für "die einzige Tätigkeitsform, durch die der Mensch als Mensch sich als wahres Individuum manifestiert". </div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: center;">
<i><span style="color: #0c343d;">"Ich möchte ganz einfach sagen, daß Kunst gut, schlecht oder indifferent sein kann, aber daß wir sie, gleich mit welchem Beiwort, Kunst nennen müssen: schlechte Kunst ist immer noch Kunst, wie ein schlechtes Gefühl doch ein Gefühl ist."</span></i></div>
</blockquote>
Hier entlang geht es zu einem <a href="http://youtu.be/Bwk7wFdC76Y" target="_blank">Interview der BBC</a> mit Marcel Duchamp, entstanden in seinem Todesjahr 1968. Ironisch und heiter wirkt der Künstler über seinen Tod hinaus. Auf seinem Grabstein in Rouen steht:<br />
<div style="text-align: center;">
<blockquote class="tr_bq">
<span style="color: #0c343d;"><i>"D'ailleurs, c'est toujours les autres qui meurent"</i></span><br />
<i><span style="color: #0c343d;">(Übrigens, es sind immer die anderen, die sterben.)</span> </i></blockquote>
</div>
<br />
Wer tiefer eintauchen möchte in die <a href="http://www.ritterbooks.com/index.php?id=20&L=0" target="_blank">Welten des Marcel Duchamp, dem empfehle ich die Bücher</a> von <a href="http://www.zaunschirm.de/index.html" target="_blank">Thomas Zaunschirm</a>, der es in seiner Zeit als Gastprofessor in Freiburg verstanden hat wie kein anderer, Kunst spannender als jeden Krimi zu vermitteln.<br />
(Damals, in den 80er Jahren, als mein Leben noch Inhalte hatte ...)<br />
<br />
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Vier Jahre ist das heute her: Zuerst hörte ich die News im Radio, dann sah ich sie im Fernsehen, im Internet: <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Ungl%C3%BCck_bei_der_Loveparade_2010" target="_blank">Massenpanik bei der Loveparade</a> in Duisburg. Viele Tote, noch viel mehr Verletzte.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-Ns_H0dSlG6U/U9EVN1vwsrI/AAAAAAAACoA/d1BgcNz7jaM/s1600/140724-1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-Ns_H0dSlG6U/U9EVN1vwsrI/AAAAAAAACoA/d1BgcNz7jaM/s1600/140724-1.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Auch heute kein Ausweg: <br />
Der Pfad ins Licht endet an einem Zaun.</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es war ein Samstag. Nur wenige Tage vorher war ich – wieder einmal – <a href="http://mojour.blogspot.de/2010/07/geschafft-geschafft.html" target="_blank">arbeitslos geworden</a> und war beschäftigt mit den letzten Vorbereitungen für einen bevorstehenden <a href="http://mojour.blogspot.de/search/label/heiligendamm" target="_blank">Klinikaufenthalt</a>. Sechs Wochen sollte ich an die Ostsee fahren. Wegen Tinnitus und Kopfschmerzen, wegen Depressionen, wegen Burnout, wegen posttraumatischer Belastungsstörung. Ich hatte darum gekämpft, freute mich sogar darauf und konnte noch nicht ahnen, dass es mir hinterher schlechter gehen würde als vorher.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich hörte <a href="http://mojour.blogspot.de/2010/08/ptbs.html" target="_blank">beim Kofferpacken</a> die Nachrichten und konnte doch nicht verstehen, was und wie passiert war. Loveparade. Hm. In Duisburg? Hm.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Anfang der 1990er Jahre hatte ich die Anfänge der Loveparade in Berlin auf dem Kurfürstendamm miterlebt – dieses kleine liebenswerte Spektakel. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In den späteren, etablierten Jahren der Loveparade habe ich die kommerzialisierte Massenveranstaltung gemieden bzw. weiträumig umfahren. Das interessierte mich nicht. Es war nicht meine Musik. Es war zu laut, zu viele Menschen auf einen Haufen, zu heiß. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Regelmäßig am Sonntagmorgen danach fuhr ich mit dem Rad durch meinen geliebten Tiergarten und war entsetzt über den Gestank nach Fäkalien und Alkoholika, die Massen an Müll und untoten durchgeknallten Partyleichen, die zerstörten Wiesen, Beete, Bäume, Hecken.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Am Schlimmsten aber war mir die Totenstille. Kein einziger Vogel war zu hören – als seien sie allesamt tödlich getroffen durch das Dröhnen der Bässe von den Bäumen gefallen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Jahr für Jahr musste der Tiergarten quasi neu angelegt werden. Ich habe die Loveparade jener Jahre gehasst – und war froh, als sie in Berlin nicht mehr stattfinden durfte.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Meine Meinung dazu war schlicht: Wer den Dreck macht, soll ihn auch wegräumen bzw. die Kosten übernehmen für dessen Beseitigung und die Wiederherstellung der Schäden. Wer Party will, muss auch die Konsequenzen tragen und darf das Ganze nicht verlogen als „Friedensdemo“ deklarieren, um Geld zu sparen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Aber nun Duisburg. Wie kam die Loveparade da plötzlich hin? Das war völlig an mir vorbeigegangen, war mir so schnurzepiep wie Babynahrung: Zwar irgendwo vorhanden und für manche anderen Menschen vielleicht wichtig, berührte mein Leben aber nicht.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich sah Duisburg vor Augen. Düsterstes Duisburg meiner traurigen Kindheit. Dunkelschwarz rußverschmutzt und regennassgrau. Die schlimmsten Zeiten, die bösesten Verletzungen hatte ich in Duisburg erlebt. Flashback.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-6fAeOcuHryw/U9EVPloK1VI/AAAAAAAACoI/g6tbWKWbGog/s1600/140724-2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-6fAeOcuHryw/U9EVPloK1VI/AAAAAAAACoI/g6tbWKWbGog/s1600/140724-2.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Treppe, die für manche Rettung und <br />
für andere eine tödliche Falle war</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Den Karl-Lehr-Tunnel erinnerte ich. Der war schon immer finster. Lang und düster. Voller Gefahren. Laut und ohne Zuflucht. Dunkle Straße. Unheimlich. Kaum Licht. Zu viele Autos, die gnadenlos vorbeirumpelten.</div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Warum waren da jetzt Menschenmassen, um Musik zu hören und zu feiern? Unvorstellbar. Das passte einfach nicht zusammen. Der Karl-Lehr-Tunnel war in der Erinnerung meines inneren Kindes ein Ort, an dem das Wort „Sommerparty“ nicht stattfand, keinen Platz hatte – und ist es bis heute.</div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich sah die Berichte im Fernsehen, fand <a href="http://loveparade2010doku.wordpress.com/" target="_blank">Berichte und Videos von Augenzeugen</a> im Internet. Am eindrücklichsten, am verstörendsten waren die Filme von <a href="http://youtu.be/OwmFhNuxS1w?list=PL0931E7B3C00C5FF4" target="_blank">"Pizzamanne"</a>. Es war schrecklich, nahm mich mit, ich sah es mir trotzdem immer wieder an.</div>
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<br /></div>
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Auch noch, als ich schon längst in der Klinik war. Es schien meine eigenen Katastrophen zu relativieren, wenn ich mit den Opfern der Duisburger Loveparade fühlte und litt, mit den Überlebenden, den Familienangehörigen und Freunden.</div>
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<br /></div>
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Gleichzeitig gab es mir das Gefühl, mit meinem endlosen Schmerz, für den es in meinem Leben sonst weder Ort noch Zeit noch Raum gibt, nicht ganz alleine zu sein.</div>
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<br /></div>
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Es ist ein Paradox, und so schrecklich das klingen mag: In dieser Zeit war ich eine Trittbrettfahrerin des Schmerzes.</div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es hat eine Weile gedauert, bis ich mir auf die Schliche kam. Es ist eine Methode, die ich nicht nur dieses eine Mal angewendet habe. Es scheint fast so, als würde der eigene Schmerz nicht ausreichen, um angenommen und betrauert zu werden. Als würde man einen Verstärker brauchen. Eine Art von offiziell anerkannter Wunde, weil man mit dem eigenen Schmerz niemandem mehr kommen darf, nirgendwo ernst genommen und erst recht nicht getröstet wird.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im vergangenen Februar hatte ich die Gelegenheit, mir die Gedenkstätte für den 24. Juli 2010 in Duisburg einmal anzusehen. Ich war lange dort und habe versucht, mir die Situation damals vorzustellen. Es ist mir nicht ansatzweise gelungen.</div>
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<br /></div>
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Gleichzeitig hatte ich das Bedürfnis, mich an diesem Ort bei den Opfern zu entschuldigen. Weil ich mir ihren Schmerz zu eigen gemacht habe. Unberechtigterweise.</div>
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<br /></div>
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Bis heute verstehe ich nicht, dass die Hauptverantwortlichen keine Verantwortung für das große Unglück übernommmen haben:</div>
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<br /></div>
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Veranstalter Schaller, der mit der Loveparade sein Geld verdient hat. Und Bürgermeister Sauerland, der die Loveparade unbedingt in seiner Stadt haben wollte. Mag sein, juristisch ist ihnen nicht beizukommen. Aber darum geht es nicht. Moralisch, menschlich haben in meinen Augen beide versagt. Durch ihr ignorantes Schweigen, ihr feiges Abtauchen und rückgratloses Wegducken haben sie alles nur noch schlimmer gemacht.</div>
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<br /></div>
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Natürlich bin ich nicht in der Position, zu richten. Es geht auch nicht um Rache oder Wiedergutmachung für etwas, das niemals wiedergutzumachen ist. Mit den Folgen ihrer Un-Taten müssen die beiden Herren alleine fertig werden.</div>
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<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-aXIKOa0HAp4/U9EVO0QsggI/AAAAAAAACoM/7jiQscGrV0I/s1600/140724-3.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-aXIKOa0HAp4/U9EVO0QsggI/AAAAAAAACoM/7jiQscGrV0I/s1600/140724-3.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Letzter Trost: Die Teddy-Zwillinge</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Als ich im Februar dort war, hat es geregnet. Es war so grau, wie Duisburg eben grau sein kann. Ich hatte mein inneres Kind an der Hand, sie stand lange vor den Teddybären und den Blumen. Dann sah sie mich an und sagte „Hier war das nicht. Komm ich zeig's dir.“ Dann sind wir zum Bahnhof gelaufen und nach Ruhrort gefahren. </div>
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<br /></div>
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So habe ich es wieder auseinandersortiert: Den eigenen alten Schmerz habe ich mit dem Kind angesehen, an den anderen Orten. Dazu – vielleicht – ein andermal mehr.</div>
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<br /></div>
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Den aktuellen Schmerz darüber, dass in unserer Zeit Vergnügungs- und Profitgier auf Kosten von Menschenleben stattfinden, den habe ich in der Lücke im Karl-Lehr-Tunnel betrauert. Den überlebenden AugenzeugInnen, den überlebenden Verwandten und FreundInnen der Opfer gilt mein ganzer Respekt sowie großer Dank dafür, dass sie diesen Ort des Gedenkens gegen viele Widerstände geschaffen haben. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es ist ein wichtiger Platz geworden von großer Symbolkraft, die weit über die einzelnen Schicksale aller, die von der Katastrophe Loveparade 2010 betroffen waren und sind, hinausreicht.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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großen dank fürs lesen!
über kommentare, kritik, aufträge und nachfragen freue ich mich jederzeit!
mo jour</div>mo jourhttp://www.blogger.com/profile/12196462846316471128noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1719495098970957816.post-47572528158431152842014-07-07T06:30:00.000+02:002014-07-07T09:06:41.399+02:00BfbM – ein halbes Jahrzehnt<div style="text-align: left;">
Heute vor fünf Jahren habe ich <a href="http://mojour.blogspot.de/2009/07/am-anfang.html" target="_blank">dieses Blog eröffnet</a>, nannte es forsch „Büro für besondere Maßnahmen“ und versprach meinem damals noch nicht vorhandenem Publikum <a href="http://mojour.blogspot.de/2009/07/kein-miezhaus_14.html" target="_blank">jede Menge 'Unfug en gros & en détail'</a>.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Zum Teil habe ich das erfüllt und Euch an allerlei mehr oder weniger <a href="http://mojour.blogspot.de/search/label/besondere" target="_blank">besonderen</a> Maßnahmen teilhaben lassen.</div>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr align="center"><td><a href="http://1.bp.blogspot.com/-uwL5qOfbhW0/U7mkObx6rXI/AAAAAAAACng/8t6u-t0TFNU/s1600/140707.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-uwL5qOfbhW0/U7mkObx6rXI/AAAAAAAACng/8t6u-t0TFNU/s1600/140707.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr align="center"><td class="tr-caption">Jubiläums-Berg</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<div style="text-align: left;">
Was ich damals nicht hatte, war ein ausgearbeitetes Konzept, und das gibt es bis heute nicht. Ich schreibe einfach drauflos, was mir durch den Kopf geht und aus den Fingern in die Tastatur purzelt.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Mal aus dem Alltag, mal Erfundenes, mal eine Rubrik wie die Rosenworte oder die <a href="http://mojour.blogspot.de/search/label/kurze" target="_blank">kurzen</a> Maßnahmen. Ich fange etwas an, fange noch etwas anderes an, höre das eine oder andere auf, setze wieder ein – und auf diese Weise ist das Büro für besondere Maßnahmen über die Jahre wie ein aus Texten und Bildern gewebter Teppich zu einem Spiegelbild meiner Seele und meines Lebens geworden. </div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Mein Leben ist eben auch so: Nicht planbar. Immer wieder Rückschläge, immer wieder aufstehen, neue Versuche und Experimente, mich neu zu erfinden und irgendwie auf dieser Welt einen Platz für mich zu schaffen, an dem ich mich wohlfühle und bleiben möchte.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Ich bin und bleibe mein eigenes Überrschungspaket – ganz so, wie ich es damals im ersten Beitrag angekündig hatte. Ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht übel.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Nun fällt der 5. Geburtstag meines Blogs – nette Koinzidenz! – auf den 10. Geburtstag des Mietvertrags für meine Wohnung.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Als ich vor einem Jahrzehnt in dieses helle, luftige Dachgeschoss mit der grandiosen, fast täglich sich ändernden Aussicht auf den B-Berg (meinen „Büro-Berg“) einzog, stand ein gigantischer <a href="http://mojour.blogspot.de/2010/05/unfug-en-gros-und-en-detail-iii.html" target="_blank">Blauglockenbaum</a> direkt vor meinem Balkon, nur dreieinhalb Meter vom Haus entfernt.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Das Gute daran: Der Specht wohnte darin und kam immer zum Klopfen, zusammen mit vielen anderen Vogeltieren und Insekten. Außerdem hat der Baum mit den großen herzförmigen Blättern das halbe Dach beschattet und meiner Wohnung an heißen Sommertagen zu einem angenehmen Klima verholfen. </div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Das weniger Gute an dem Baum war: Er verstellte mir die Aussicht und machte die Wohnung dunkler. Meinen Südbalkon beschattete er gar so vollkommen, dass dort nicht einmal Nachtschattengewächse gedeihen wollten.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Aber nicht nur sein Schatten war gigantisch, sondern auch seine Wurzeln. Sie hatten im Lauf der Jahrzehnte das Fundament des Wohnhauses gesprengt. Mehr als 20 cm breite Lücken klafften zwischen den Grundmauern. </div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Deswegen wurde der majestätische Baum vor zweieinhalb Jahren Stück für Stück abgesägt und abgetragen – nicht einfach nur gefällt, denn dabei hätte er Haus und Garten stark beschädigen können. </div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Seither habe ich <a href="http://mojour.blogspot.de/2011/12/mehr-licht.html" target="_blank">mehr Licht</a> im Büro für besondere Maßnahmen. Das ist schön. Endlich gedeihen auch mediterrane Kräuter wie Thymian und Salbei auf dem Balkon. Es freut mich, dass ich hier oben endlich auch Wohlriechendes in meiner Nase habe – denn der Gestank der dieselgetriebenen Weinbergs-Trecker, die täglich laut und ungezählt unter meinem Balkon den Hügel hinauf in die Reben brettern, ist erheblich. </div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Nie zuvor habe ich in so lauter und bedrohlicher Atmosphäre gewohnt wie hier auf dem angeblich so idyllischen Dorfe. Dagegen war es in meiner Berliner Wohnung, gleich um die Ecke vom belebten Kurfürstendamm, geradezu totenstill.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Sogar <a href="http://mojour.blogspot.de/2013/09/gezahmt.html" target="_blank">Rosen</a> blühen inzwischen auf meinem Schattenbalkon, drei Stück, in Kübeln. Sie duften! So lange ich hier noch ausharre, will ich es wenigstens schön haben vor Augen und in meiner Nase. </div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Gleichzeitig reduziere ich meine anderen Habseligkeiten, lasse nicht nur eigenes <a href="http://mojour.blogspot.de/2014/02/mein-fett-weg.html" target="_blank">Körpergewicht</a> sondern auch angesammelten Ballast los, mache mich so leicht wie möglich und suche nach einer neuen Wohnung, die nicht nur mir und der Katze ein Zuhause bietet, sondern auch mindestens einer meiner drei dornigen Begleiterinnen.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Denn nicht nur Blog-Geburtstag und Mietvertrag fallen zusammen, auch mein ungeliebter Vermieter hat ein gigantisches Gefühl für Timing:</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Auf den Tag genau zehn Jahre nach meinem Einzug hier legte er mir die Wohnungskündigung in den Briefkasten. Er hat sich einen Eigenbedarf aus den Rippen geleiert, um mich endgültig und beschleunigt loszuwerden. </div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Seine Enkelkinder sollen hier im Haus übernachten, wenn sie aus der Ferne zu Besuch kommen. Meinetwegen, dann brauchen sie wenigstens nicht mehr <a href="http://mojour.blogspot.de/2013/08/vermieter-next-generation.html" target="_blank">an seiner Wohnungstür herumhängen</a>, die armen Würmer. In seiner 140-m²-Butze in der Bel-Etage geht das natürlich nicht, zu eng! Deswegen kündigt er <i>mir</i>, obwohl die dritte Wohnung im Haus wegen einer kürzeren Kündigungsfrist viel schneller zu haben wäre und obendrein im Erdgeschoss liegt, mit Terrasse und Gartenzugang - was für Kleinkinder ja gewiss günstiger wäre als ein Feriendomizil unterm Dach …</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Ihr erinnert Euch? Der <a href="http://mojour.blogspot.de/2010/03/dampf-ablassen-eine-vermietergeschichte.html" target="_blank">Quetschenquäler</a> hasst mich, weil ich nicht bereit bin, ihn <a href="http://mojour.blogspot.de/2012/03/der-handwerker.html" target="_blank">zu jeder Tages- und Nachtzeit</a> in meine Wohnung zu lassen, wenn er sich nicht vorher angekündigt hat. Er hasst mich noch mehr, weil ich mich von ihm weder anbrüllen noch herumkommandieren lasse. Er hasst mich ohne Unterlass, weil ich es nicht in Ordnung finde, wenn er mir ohne Vorwarnung für Stunden das Telefon abstellt und die Internetleitung kappt, weil er 'mal eben kurz' was reparieren muss. Er brüllt mich an und knallt mit den Türen, hat mich im Keller schon mit dem Messer in der Hand bedroht, ein ander Mal auf der Treppe angerempelt und fast zu Fall gebracht.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Sein „Eigenbedarf“ ist natürlich vorgeschoben, um mich loszuwerden. Mit anwaltlicher Unterstützung kann und werde ich dagegen vorgehen – falls ich wirklich keine andere Wohnung finde und mehr Zeit brauche … Denn die Atmosphäre hier macht mich schon lange krank, ich muss und will hier sowieso raus, samt Katze und Kräutern und Duftrose – und irgendwie kriege ich das schon hin. Trotz allem. Trotz <a href="http://mojour.blogspot.de/2010/05/tochter-aus-schlechtem-hause.html" target="_blank">posttraumatischer Belastungs</a>- und <a href="http://mojour.blogspot.de/2012/12/richtigstellung.html" target="_blank">"halbautistischer" Reizfilterstörung</a>, trotz Depressionen, trotz Erwerbslosigkeit und kontinuierlicher Unterkapitalisierung.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Mein Leben hier im Haus der katholischen Spießer ist schon viel zu lange viel zu sehr vergiftet und viel zu belastend für mich. Seit Jahren werde ich gemobbt, nicht gegrüßt, böse angesehen, ignoriert, beschimpft, beleidigt, respektlos behandelt. Diese Vermieter sind Krafträuber erster Güte.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Ich suche schon lange eine andere Wohnung (muss ja auch, <a href="http://mojour.blogspot.de/2009/10/besondere-manahmen-v-wohnen-bleiben.html" target="_blank">von Amts wegen</a>) und setze seit Jahren alle mir möglichen und verfügbaren Hebel in Bewegung, auch wenn die mir unendlich klein und unzureichend erscheinen, wenn Angst und Alpträume mich nicht schlafen lassen, in Hass und <a href="http://mojour.blogspot.de/2013/08/innenspiegel.html" target="_blank">blutiger Selbstverletzung</a> enden. Es wird, es muss mir gelingen, für mich endlich einen Platz zu finden, an dem ich in Frieden leben kann. </div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Der Umzug selbst wird eine gigantische "Besondere Maßnahme" werden. Irgendwie werde ich es überleben. Wie <a href="http://mojour.blogspot.de/2013/05/mein-aufschrei.html" target="_blank">alles andere</a> auch.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Das bin ich mir und diesem Blog schuldig. Bis es so weit ist, bitte ich um Verständnis, wenn ich hier weiterhin etwas „auf Sparflamme“ köchle. Ich habe so viel zu sagen und zu erzählen, aber es ist meist so belastend für mich, dass mir die Kraft zum Aufschreiben fehlt.</div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Vorerst freut Euch bitte weiterhin über mehr oder weniger kurze <a href="http://mojour.blogspot.de/search/label/rosenworte" target="_blank">Rosenworte</a> und den harmlosen Katzen-Kontent "nebenan" bei <a href="http://ginivra.blogspot.com/" target="_blank">Ginivra</a>. </div>
<br />
<div style="text-align: left;">
Auf die nächsten fünf Jahre!</div>
<br />
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großen dank fürs lesen!
über kommentare, kritik, aufträge und nachfragen freue ich mich jederzeit!
mo jour</div>mo jourhttp://www.blogger.com/profile/12196462846316471128noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1719495098970957816.post-59579891218276473442014-06-20T13:24:00.000+02:002014-06-20T13:24:59.777+02:00Weltmusik für die WeltmeisterschaftAls ehemalige freie Mitarbeiterin verschiedener Weltmusikredaktionen nehme ich die Fifa Fußball Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien zum Anlass, in die Archive zu steigen und die Spiele des Tages jeweils mit passender Musik zu begleiten - täglich bis zum Finale am 13. Juli 2014.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-2urZQe_N2iY/U6QYQ5yGp8I/AAAAAAAACnM/3fFba_e296c/s1600/140620.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-2urZQe_N2iY/U6QYQ5yGp8I/AAAAAAAACnM/3fFba_e296c/s1600/140620.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Papaya Salad w/ Coconut Milk & Lime Juice</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Jeden Tag präsentiere ich dem geneigten Publikum mehrere Musik-Tipps: Für jedes Spiel, jedes Land - mal neue, mal klassische, mal traditionelle Musik, möglichst abseits der Mainstream-Routen.<br />
<br />
Bekanntes wiederhören - auch in unerwarteter Weise, Neues entdecken: Ich hoffe, es ist für viele von Euch etwas dabei. Bei gleicher Qualifikation wird die Musik von Frauen bevorzugt. Ich bin absolut parteiisch!<br />
<br />
Das Ganze findet statt auf der <a href="http://www.facebook.com/pages/B%C3%BCro-f%C3%BCr-besondere-Ma%C3%9Fnahmen/215198658502275" target="_blank">Facebook-Seite des Büro für besondere Maßnahmen</a> und ist garantiert (fast) fußballfrei. Es ist so eingestellt, dass ihr es sehen könnt, ohne bei Facebook angemeldet oder eingeloggt zu sein. (Diesen Hinweis poste ich hier nur einmal - die Musiktipps findet Ihr "aus organisatorsichen Gründen" ausschließlich auf Facebook).<br />
<br />
Schaut doch mal rüber! Und abonniert die Facebook-Seite ... Ich freue mich über jeden Besuch und danke für Euer Interesse!<br />
<br />
Schönste Sommergrüße aus der temporären Musikredaktion für besondere Maßnahmen!<br />
<br />
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mo jour</div>mo jourhttp://www.blogger.com/profile/12196462846316471128noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1719495098970957816.post-60222821759276290342014-06-18T14:46:00.002+02:002014-06-19T16:12:24.134+02:00Betriebsfeier III<i>- Teil 3 der Fortsetzungsgeschichte von Freitag dem Dreizehnten -</i><br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
Die Betriebsfeier, von der ich bereits in <a href="http://mojour.blogspot.de/2014/06/freitag-der-dreizehnte.html" target="_blank">Teil 1</a> und <a href="http://mojour.blogspot.de/2014/06/betriebsfeier-ii.html" target="_blank">Teil 2</a> berichtete, hatte sich vom vorfreudig erwarteten "Lecker-miteinander-essen-gehen" zum Do-it-yourself-Event entwickelt.</div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-d2p9X6-mPzs/U6LqAXycliI/AAAAAAAACm8/Bg9hrHNO6E0/s1600/140619.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-d2p9X6-mPzs/U6LqAXycliI/AAAAAAAACm8/Bg9hrHNO6E0/s1600/140619.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Was einem vor Weihnachten blüht (Amaryllis)</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im Bus verschaukelt durch den Nebel, im Supermarkt das Drei-Gänge-Menü selbst kochen und plötzlich kommt auch noch der Chefredakteur samt Kameraufrau aufmarschiert, um alles auf Video zu dokumentieren ...</div>
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<b>Die Betriebsfeier III</b><br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
Schnell entschlossen wie selten in meinem Leben legte ich die professionelle Küchenschürze auf den Edelstahltresen und flüchtete Richtung Kundentoiletten, um erst einmal in Ruhe ein paar Augenblicke lang darüber nachzudenken, was eine angemessene Reaktion in dieser grotesken Lage sein könnte.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Einerseits war ich energetisch ob der mir fremden und unangenehmen Situation total überfordert, andererseits war ich hungrig und unterzuckert, drittens war ich entsetzt und schockiert. So hatte ich mir eine Weihnachtsfeier nun wirklich nicht vorgestellt. Es war kurz vor halb neun. Das gemeinsame Abendessen war noch lange nicht in Sicht! </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Obendrein hatte ich auf der Menükarte entdeckt, dass für mindestens zwei der drei Gänge Alkoholhaltiges auf der Zutatenliste stand. Das war unter Umständen lebensgefährlich für mich. Ich hatte mich bei den KollegInnen noch nicht geoutet. Sollte ich um die alkoholisierten Bestandteile herum Slalom essen? Würde man mir eine Extrawurst braten? Oder dürfte ich mir auch die selbst zubereiten in der Schauküche, allein - dafür aber vor Publikum und festgehalten von der Kamera? Eine Schreckensphantasie, wo doch schon die Realität gerade so unerfreulich war.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich bereits vor vielen Jahren beschlossen habe, in meiner Freizeit nichts mehr zu tun, dass mir keine Freude bereitet?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Erleichtert erinnerte ich mich an meine eigene Faustregel für gesellschaftliche Verpflichtungen, auf denen ich aus irgendwelchen Gründen mein Gesicht zeigen und ein Minimum an Zeit anwesend zu sein habe: Eine Stunde lang muss ich mindestens aushalten. Nach spätestens anderthalb Stunden aber darf ich den Schauplatz des Grauens ohne schlechtes Gewissen verlassen!</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Zeit war um. Ich zog den Cashmere-Pulli glatt, rückte die Perlenkette zurecht und marschierte die Treppen hinauf in den mittlerweile erleuchteten Speisesaal. Kahl, kalt und leer war er immer noch. Zur Verstärkung der deutschen Ungemütlichkeit dudelten sogenannte Weihnachtslieder aus den Lautsprechern. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich fand eine Kollegin, die mit Stapeln von Servietten bewaffnet leicht unschlüssig zwischen wenig einladenden Tischreihen stand, teilte ihr kurz und knapp mit, dass es mir wirklich leid tue, aber diese Art von Veranstaltung mit Schaukochen und unerlaubten Videoaufnahmen sei wirklich nichts für mich. Dann suchte ich meinen Mantel aus den Garderobenschränken und rannte. Ja, ich rannte! Die Treppe hinunter so schnell ich nur konnte, dann raus durch die Glastüre. Erleichtertes Aufatmen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Mein Auto war zum Glück ganz in der Nähe geparkt und trotz anhaltenden Nebels schnell zu finden – wir waren ja mit dem Bus wieder am Ausgangspunkt gelandet. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich das ziellose Umherkutschiertwerden von Menschengruppen mit aufgeheizten Dieselbussen durch neblige Landschaften in der Dunkelheit für einen ziemlich sinnfreien Zeitfresser und eine grandiose Energieverschwendung halte?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bevor ich mich auf den Heimweg machte, erstand ich noch schnell im benachbarten Supermarkt der Konkurrenz ein großes Steak, und dann ging alles ganz flott:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ab nach Hause, das Steak in die Pfanne, ZwiebelnPfefferSalzSenf dazu – mein leckeres Abendessen war fertig um 21 Uhr 15. Damit war ich noch eine dreiviertel Stunde schneller als meine KollegInnen bei der Betriebsfeier, die - wie ich ein paar Tage später erfuhr – um 22 Uhr noch immer auf die Vorspeise warteten. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Aber da war ich bereits satt und hatte schon fast das Nachthemd an. Auf diese Weise kam mein Freitag der Dreizehnte dann doch noch ganz friedlich zu einem gemütlichen Ende.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich nicht sonderlich abergläubisch bin und vor Freitagen, die auf einen Dreizehnten fallen, fast gar keine Angst habe? Donnerstag der Zwölfte kann viel schlimmer sein!</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Lecker sei's gewesen und es habe Spaß gemacht, zuzusehen und einmal mitzuerleben, wie ein Abendessen für eine so große Gruppe entsteht. Oha! Meine Chefin war tapfer, als wir uns ein paar Tage später wieder begegneten. Sie hatte aber durchaus Verständnis dafür, dass ich auf halber Strecke quasi von der Truppe desertiert war.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Zur Ehrenrettung des Betriebs möchte ich noch anmerken, dass meine Flucht nie wieder erwähnt wurde und auch kein k.o.-Kriterium für eine weitere Beschäftigung darstellte. Meinen Mini-Job dort habe ich trotzdem noch. Inzwischen gab es sogar eine kleine Gehaltserhöhung.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In Zukunft werde ich bei Betriebsfeiern doch lieber wieder vorsichtiger sein mit einer Zusage. Ich werde da manchmal schnell zur Außenseiterin, weil ich es ohne Alkohol nur schwer aushalte, hungrig und mit weißer Papiermütze auf dem Kopf in Supermarktküchen Salat zu waschen, während konsumgeile Menschenmengen mich begaffen, Jinglebells dröhnen und nebenbei der Chef mit seiner Kamera draufhält. Aber das erwähnte ich ja bereits.</div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ihr seht also:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im Grunde ist nix passiert, obwohl diese Geschichte sich an einem Freitag, den Dreizehnten zutrug. Keine wurde krank, niemand ist verhungert und alle sind - meines Wissens - bis heute gesund und munter.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Früher, als ich noch Alkohol trank, hätte ich diesen Abend wahrscheinlich auch ganz lustig gefunden. Den Hunger hätte ich mit Sekt besänftigt und alle Unwohl-Gefühle in Wein ertränkt. Nur um dazuzugehören, um nicht aufzufallen, damit die anderen mich gern haben. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Mich mögen, das tun sie mittlerweile trotzdem, auch wenn ich für mein eigenes Wohlergehen sorge so gut wie möglich. Nicht nur an Freitagen, und nicht nur an Dreizehnten.</div>
<br />
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mo jour</div>mo jourhttp://www.blogger.com/profile/12196462846316471128noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1719495098970957816.post-82295747009550658722014-06-16T13:49:00.000+02:002014-06-19T16:16:33.227+02:00Betriebsfeier II<i>- Teil 2 der Fortsetzungsgeschichte von Freitag dem Dreizehnten -</i><br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
An einem Freitag, den Dreizehnten ist alles möglich, wie an jedem anderen Tag im Leben.</div>
<div style="text-align: justify;">
Meine bislang skurrilste Betriebsfeier erlebte ich an einem solchen, letztes Jahr im Dezember nach Sonnenuntergang.</div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-m4wE-Cp9bhQ/U57WDba3jwI/AAAAAAAACms/CvUpPcuFWkE/s1600/140616.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-m4wE-Cp9bhQ/U57WDba3jwI/AAAAAAAACms/CvUpPcuFWkE/s1600/140616.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">B-Berg ohne Nebel</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Die Belegschaft hatte sich abends um 19 Uhr vor der Firma versammelt, mit einem gecharterten Linienbus wurden wir eine gute halbe Stunde lang durch die neblige Dunkelheit ins Ungewisse chauffiert – um genau 150 m weiter wieder auszusteigen vor dem örtlichen Delikatessen-Dealer - über den Dienstboteneingang die enge Hintertreppe hinaufgelotst, stehen frierend und wartend im nur halb beleuchteten Vorraum und haben überhaupt keine Ahnung, was das alles soll: </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Essen wir im Supermarkt?! </div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="http://mojour.blogspot.de/2014/06/freitag-der-dreizehnte.html" target="_blank">(Teil 1 zum Nachlesen bitte hier entlang:)</a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
Die Betriebsfeier II<br />
<br />
Man nahm uns Mäntel und Jacken ab, drückte jedem ein Glas Sekt in die Hand. Dass es Menschen gibt, die keinen Alkohol zu sich nehmen, ist im Bewusstsein der Landbevölkerung mitten im Weinanbaugebiet noch nicht so tief verankert. Trotzdem erhielt ich auf Nachfrage und nach einer angemessenen Wartezeit ein Glas Orangensaft. <br />
<br />
Die Supermarktangestellten im Sondereinsatz servierten uns abwechselnd Käse mit Weintrauben und Mini-Bruschette. Der Käse, den ich zunächst für schnöden Gouda hielt, entpuppte sich als köstlich: Es war ein höhlengereifter Appenzeller oder Greyerzer aus den tiefsten hohen Alpen, monateland geduldig gewendet und massiert mit handgezupftem Jahrgangsmeersalz. Die Bruschette schmeckten einen Tick zu sehr nach Essig und einer Überdosis Knoblauch. Die Trauben waren Trauben.<br />
<br />
Über den Käse kam ich mit der Dame vom Supermarkt-Service ins Plaudern. Sie war die Fachfrau von der Käsetheke, die alle 350 Sorten mit Vornamen und familiärem Migrations-Hintergrund persönlich kannte. <br />
<br />
Für unser Abendessen war sie nach einer langen Tagschicht, die bereits um sieben Uhr in der Früh begonnen hatte, zusätzlich im Einsatz. Sie hoffte auf ein Ende des Abends möglichst vor Mitternacht, damit sie bis zum nächsten Arbeitsbeginn um sieben Uhr in der Früh wieder einigermaßen fit sein konnte.<br />
<br />
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Veranstaltungen, die allein aufgrund der zeitlichen und finanziellen Ausbeutung meiner Mitmenschen möglich sind, nur sehr schwer genießen kann? Tatsächlich schmeckte der Käse ein wenig schal, nachdem ich erfahren hatte, dass die Servicefrau für unser Weihnachtsvergnügen ihre wohlverdiente Nachtruhe opferte.<br />
<br />
Wir standen, alle hungrig, und hielten uns an den Gläsern fest, während Geschäftsleitung und Chefredaktion kleine Reden hielten: Dass alles toll gelaufen sei im zu Ende gehenden Jahr, dass der Gewinn aber leider nicht ausgereicht habe, um uns alle zum Essen einzuladen und auch noch die Köche zu bezahlen. <br />
<br />
Man habe sich entscheiden müssen zwischen Einkaufen bei Aldi und alle bekochen <i>lassen</i> oder Besseres kaufen bei Edeka – wo Lebensmsittel bekanntlich geliebt werden – und selber kochen. Da sei die Wahl auf Letzteres gefallen. Man möge nun bitte vier Teams bilden: Je eines fürs Tischdecken & Dekorieren, für Vorspeise, Hauptgang und Dessert.<br />
<br />
Ich hielt das erst für einen Witz – aber die Geschäftsleitung meinte es ernst. Nun konnte man auch den unbeleuchteten Speisesaal hinter der halb geöffneten Türe erkennen: Da war alles kalt und kahl und leer. Es war schon nach Acht.<br />
<br />
Der Chefredakteur fügte hinzu, dass es gelungen sei, die Kosten für die gemeinsame wohlverdiente Betriebsfeier noch weiter zu drücken, indem man sich bereit erklärt habe, das ganze Event auf Video zu dokumentieren und die Ergebnisse dem Supermarkt für Werbezwecke zur Verfügung zu stellen.<br />
<br />
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich es nicht sonderlich schätze, gefilmt zu werden – erst recht nicht ohne meine vorherige Einwilligung? Selbst wenn man in einem Medienbetrieb arbeitet, heißt das noch lange nicht, dass jedes Meeting auf Youtube oder sonstewo öffentlich gemacht werden darf. Ich bestehe auf mein Recht am eigenen Bild.<br />
<br />
Ich landete im Team Numero zwo und wurde von meinen Kolleginnen getrennt: Vorspeise! Der Chef der Fischtheke, seines Namens ehemaliger 4-Sterne-Fischkoch, nahm uns – einen irritierten Trupp von sechs bis acht mir fremden Menschen – in seine chauviale Obhut und marschierte die Treppen hinunter in den Markt. Wir trotteten hinterher und landeten zwischen Bäckerei und Imbiss-Station in der Schauküche. Es war viertel nach Acht. Längst Essenszeit.<br />
<br />
Ich konnte es einfach nicht fassen. Meinten die das wirklich ernst?! Ich ging immer noch von einer leicht misslungenen Verarsche aus und wagte zu hoffen, dass man uns allenfalls Tabletts voll fertiger Speisen in die Hände drücken und zum Servieren wieder nach oben schicken würde. Ich hatte Hunger.<br />
<br />
Aber nix da! Wir sollten bei laufendem Supermarktbetrieb in der für alle KundInnen einsehbaren Schauküche die Vorspeise selbst zubereiten. Grinsend lief das Konsumvolk an uns vorbei und blieb gerne auch mal neugierig stehen. Wie peinlich! Es war voll. Es war laut. Nicht nur das typische Supermarktsgedudel wurmte meine Ohren. Wie unangenehm! <br />
<br />
Der freundliche Fischkoch war durchaus besorgt um unser Wohlergehen und hatte seinen Einsatz perfekt vorbereitet: Flugs erhielten wir alle eine dunkelblaue Küchenschürze mit Latz. Umbinden! Na gut. Das ging so gerade noch. Schließlich hatte ich zur Feier des Tages meinen schönsten Cashmere-Pulli angezogen. Den wollte ich nicht mit Fett bekleckern. <br />
<br />
Aber dann! Auch noch eine weiße Kochmütze aus Papier. So eine ganz alberne bauschig-bauchige wie wir sie aus der Mayonnaise-Werbung kennen: „Hier kommt der Genuss!“ – nur ohne Beleuchtung. Nein. Ich verweigerte! <br />
<br />
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Hüte und Mützen aller Art auf meinem Kopf nur schwer ertrage – mit Ausnahme meiner klassischen Zeitungsjungen-Schiebermütze an Bad-Hair-Days? Ich hatte doch nicht extra meine Locken extra kringelig frisiert, um sie mir nun in der Küche mit einem albernen Papierhut wieder plattzudrücken!<br />
<br />
Zum Trost wurden auch gleich wieder mehrere Flaschen Sekt oder Wein geöffnet und ausgeschenkt. Für mich wurde auf meine freundliche Bitte hin ein Glas Wasser ziemlich umständlich in einer langwierigen Prozedur von ziemlich weit her geholt und mir mit etwas schrägem Blick kredenzt. Die Gedanken hinter diesem Blick konnte ich nur vermuten: „Was für eine Spaßbremse!“ oder etwas ähnlich Charmantes. <br />
<br />
Gleichzeitig mit dem Alkohol hatten alle einen Ausdruck des Rezepts erhalten: Irgendein Fischfilet gebraten und gerollt auf-an-um Salat mit Irgendwas. In der Küchenecke sah ich Kisten voll mit mattem Feldsalat und traurigen Radieschen. Das sollten wir zuerst einmal Putzen! <br />
<br />
Zum Glück findet sich in fast jeder Gruppe ein Frauchen, das beim Stichwort „Putzen“ eilfertigst bei der Sache ist und auch dann noch Spaß an der Drecksarbeit hat, wenn mir schon längst der Appetit verdorben ist.<br />
<br />
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Haus- und Küchenarbeit hasse?! Ich koche für mein Leben gern. Aber alles, wobei ich meine Hände in Wasser tauchen muss, macht mir schlechte Laune.<br />
<br />
Fisch putzen, zerlegen und braten gehört jedoch auch nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Erst recht nicht, wenn ich mit knurrendem Magen in der Schauküche eines Supermarkts stehe.<br />
<br />
Die ersten SalatputzerInnen waren also schon eifrig am Werk, da sah ich aus dem Augenwinkel mit einem perfide triumphierenden Greinen den Chefredakteur samt Kamerafrau nahen. Jetzt nicht auch das noch! Ich war fassungslos. Es war kurz vor halb neun. Mir war fast schlecht vor Hunger.</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Cut.</div>
<div style="text-align: justify;">
Sollten wir nun nicht nur hungern vor laufender Kamera, sondern auch noch kochen? Die Geschäftsleitung hatte wohl eindeutig zu viele Koch-Shows im Privatfernsehen geguckt. Wann wird es endlich etwas zu essen geben? Wird es überhaupt etwas zu essen geben?</div>
<br />
Fortsetzung folgt: <a href="http://mojour.blogspot.de/2014/06/betriebsfeier-iii.html" target="_blank">zum dritten Teil bitte hier klicken. </a><br />
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mo jour</div>mo jourhttp://www.blogger.com/profile/12196462846316471128noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1719495098970957816.post-51896955105463239872014-06-13T13:00:00.000+02:002014-06-19T16:14:34.712+02:00Freitag der Dreizehnte <i>- eine Fortsetzungsgeschichte, garantiert ohne Fußball! -</i><br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
„Freitag, der Dreizehnte“ - das ist für mich kein Datum, das mir Angst und Schrecken macht. Erst recht nicht, wenn gleichzeitig auch noch Vollmond ist. Ich habe schon „Donnerstage, den Zwölften“ erlebt, die weitaus Schlimmer waren. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dennoch ist es natürlich immer eine nette Koinzidenz, wenn an diesen „besonderen“ Tagen auch etwas „besonderes“ passiert. So wie die Betriebsfeier vor genau einem halben Jahr. </div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-pxcN8UlEFs0/U5rW2e6mJyI/AAAAAAAACmc/TDYWMrukEOU/s1600/140613.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-pxcN8UlEFs0/U5rW2e6mJyI/AAAAAAAACmc/TDYWMrukEOU/s1600/140613.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">B-Berg bei Vollmond<br />
mit kühlen Nebelschwaden</td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br /></td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br /></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Aus der aktuellen, schwülen Sommerhitze dürft Ihr Euch dafür zurückversetzen in den mild-kühlen <a href="http://mojour.blogspot.de/2013_12_01_archive.html">Dezember 2013</a>, der hier im Dreyeckland besonders grau und neblig war.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
<i><b>Die Betriebsfeier I</b></i><br />
<br />
Es begab sich im vergangenen Jahr, Mitte Dezember. Den ganzen Tag über hatte Nebel im Tal gehangen so dicht, dass wir nicht einmal mehr eine Kirche im Dorf hatten.<br />
<br />
Dieser Freitag war für mich ein freier Tag. Ich erledigte meinen Haushalt, sortierte allerlei Papier und aß wenig, denn für den Abend war ich eingeladen: Weihnachtsfeier bei meinem <a href="http://mojour.blogspot.de/2013/10/minijob.html" target="_blank">neuen Arbeitgeber</a>.<br />
<br />
Erst seit zwei Monaten gehörte ich zum Team und freute mich auf die Gelegenheit, einmal alle beieinander zu sehen und vor allem darauf, meine direkten KollegInnen und Vorgesetzten auch privat ein wenig kennenzulernen. Dafür war im Arbeitsalltag bisher kaum Zeit gewesen.<br />
<br />
Die Fotos an der Pinwand in der Betriebsküche stammten von vorangegangenen Betriebsfeiern und ließen auf eine feier- und trinkfreudige Truppe schließen. Mir wurde ein bißchen mulmig. <br />
<br />
Menschenansammlungen überfordern mich schnell, noch dazu viele neue Gesichter - und das alles in einer fremden Umgebung, auf die ich mich nicht einmal einstellen konnte: Der Ort der Veranstaltung blieb geheim und sollte für alle eine Überraschung sein. Treffpunkt war in der Firma um 19 Uhr. <br />
<br />
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Betriebsfeiern und andere Gruppenveranstaltungen sonst möglichst meide? Wenn eine beim steigenden Pegel an Alkoholisierung nicht mithalten kann, wird sie schnell zur Außenseiterin.<br />
<br />
Um mich ein wenig abzusichern, hatte ich am Tag zuvor die Kollegin gefragt, was mich denn anlässlich einer Weihnachtsfeier so erwarten würde - und entschlossen hinzugefügt, dass ich auf keinen Fall bereit sei, irgendwelche rot-weißen Coca-Cola-Kostüme zu tragen, Gedichte aufzusagen oder Weihnachtslieder-Karaoke zu singen. Neinnein, so etwas habe es noch nicht gegeben. Vermutlich würde man gemeinsam irgendwo in der Nähe zum Abendessen gehen.<br />
<br />
Ich war halbwegs beruhigt, machte mich Diva mit Perlenkette, fuhr durch den immer noch dichten Nebel in die Nachbarstadt. Als ich das Auto am Firmengebäude abstellte, staunte ich nicht schlecht. <br />
<br />
Vor dem Portal stand ein riesengroßer Bus des örtlichen Reiseveranstalters. Leider kein bequemer Luxusliner, sondern die eher ungemütliche Holzklasse, wie sie auch auf Linienfahrten im Nahverkehr eingesetzt wird. Trotzdem: Der war für uns. Interessant! dachte ich. Wir machen sicher einen Ausflug in die Umgebung und gehen Essen an einem ungewöhnlichen Ort, wo ich noch nie war! Wie umsichtig und umweltfreundlich, uns nicht alle einzeln mit dem eigenen, privaten Pkw anreisen zu lassen!<br />
<br />
Bis alle eingestiegen waren, das dauerte. Es wurde noch gewartet auf zwei KollegInnen, die letztlich doch nicht kamen. Dann endlich, durch den Nebel! Wir schaukelten in dem ungemütlichen Bus genau die Straßen entlang, die ich gerade erst hergefahren war. <br />
<br />
Es ging also nicht aufs Land, sondern Richtung Stadt? Die Spannung stieg, die Vermutungen brodelten: Ins Colombi? Ein geheimnisvolles Dunkeldinner? Ein gemeinser Theaterbesuch? Oder doch ein Sternerestaurant irgendwo auf dem Blauen?<br />
<br />
Nach rund sechs Kilometern – wir passierten gerade meinen Wohnort – hieß es, die verspäteten KollegInnen seien nun doch noch bei der Firma eingetroffen und warteten dort. Man werde zurückfahren und sie einsammeln. <br />
<br />
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass mir vom Busfahren leicht übel wird? Das war schon als Kind so und hat sich bis heute trotz vieler Bus- Konfrontationstherapien nicht gebessert.<br />
<br />
Also kehrten wir bei nächster Gelegenheit um, fuhren auf einer parallel verlaufenden Landstraße zurück. Durch den Nebel. Die ganze Truppe war zusehends irritiert. Am meisten irritiert aber war die Assistenz der Geschäftsführung, die den ganzen Abend zwar ebenso geheim, aber doch ganz anders geplant hatte.<br />
<br />
Nach einer guten halben Stunde Nebeltour im unbequemen Schaukelbus landeten wir also wieder in unserer Ausgangsstraße. Hielten jedoch nicht vor dem Firmensitz, sondern vor dem Edeka schräg gegenüber. Aussteigen! Ratlose Gesichter. Was jetzt? Gemeinsames Einkaufen? Es war vor Acht, der Supermarkt noch geöffnet.<br />
<br />
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Supermärkte wegen des lauten Gefiepes an den Kassen möglichst meide? Meine empfindlichen Ohren kriegen davon Gehörgangskrebs.<br />
<br />
Nicht vorne herein, nein! An der Hintertür wurden wir empfangen und ins obere Stockwerk geleitet. Es stockte auf der Treppe, dicht gedrängt standen wir in einem kleinen Foyer, vorne sah ich jemanden mit der Videokamera hantieren. </blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Cut.</div>
<div style="text-align: justify;">
Eine hungrige Stunde lang warten und durch den Nebel fahren, um genau 150 Meter weiter wieder auszusteigen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wozu das alles?!</div>
<div style="text-align: justify;">
Wird es jetzt endlich etwas zu essen geben?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Fortsetzung folgt ...<br />
<a href="http://mojour.blogspot.de/2014/06/betriebsfeier-ii.html" target="_blank">... zum zweiten Teil bitte hier entlang ... </a><br />
und <a href="http://mojour.blogspot.de/2014/06/betriebsfeier-iii.html" target="_blank">zum dritten Teil bitte da lang ...!</a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Eine Fortsetzungsgeschichte gab es vor ein paar Jahren schon einmal. Das erlaube ich mir immer dann, wenn ein Text entstanden ist, den ich für zu lang halte, um ihn „am Stück“ im Blog zu veröffentlichen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Vielleicht mögt Ihr bis zur nächsten Folge der „Betriebsfeier“ ja den japanischen „Junineumond“ anschauen, eine Memoire aus meiner Zeit als Studentin in Japan. Die Geschichte spielt im sommerlich heißen Kyoto, vor ziemlich genau 24 Jahren.</div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="http://mojour.blogspot.com/2010/06/retro-junineumond-1.html" target="_blank">Hier entlang bitte zum ersten Teil von "Junineumond" </a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
--------</div>
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<i>- Rosenworte zum Montag - </i></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">(Heute mit Soundtrack zum Text als YouTube-Link. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Bitte erst anklicken und dann weiterlesen:</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;"><a href="http://youtu.be/ujzMHLac404" target="_blank">"Frühling Fluss Blume Mond Nacht - 古筝 - 春江花月夜"</a></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">oder auch: "Blütenblätter des Nachts auf dem Fluss im Mondlicht" </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">Traditional aus China - meisterlich gespielt auf der GuZheng, der chinesischen Zither)</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich habe eine Freundin im fernen China. Als sie damals - vor fast vier Jahren - in die nördliche Ferne des Ostens ging, nahm ich <a href="http://katzebutz.blogspot.com/" target="_blank">ihre Katze</a> in Pflege - bis auch die "nach China" ging.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-7jLZ_425m50/U3m4urvfrPI/AAAAAAAACmI/7a27FSYAZeA/s1600/140519.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-7jLZ_425m50/U3m4urvfrPI/AAAAAAAACmI/7a27FSYAZeA/s1600/140519.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Duftende Schönheit aus dem Dorfe</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Freundin kommt ein, zwei Mal im Jahr kurz nach Deutschland. Manchmal sehen wir uns dann. Manchmal weiß ich auch gar nichts davon, weil sie sich nicht meldet. Denn alle wollen sie sehen und sie hat gar nicht genug Zeit, hetzt nur von einem Termin zum anderen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das freut mich.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Versteht mich nicht falsch, ich vermisse sie schmerzlich. Vor allem vermisse ich ihre klugen, blitzenden Augen. Ihre tiefgründigen Fragen. Ihre witzigen Erzählungen. Ihren Respekt. Ihre Sicht der Dinge.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich vermisse sie täglich. Jeden Tag aufs Neue.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Aber ich freue mich unendlich darüber, weil ich ihr so wichtig bin, dass sie eine Begegnung mit mir nicht als hektischen Pflichttermin zum Abhaken auf der ToDo-Liste zwischen andere quetscht.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wenn wir uns sehen, bringt sie viel Zeit mit, und wir sind beide ganz und gar beieinander. Mindestens einen halben bis dreiviertel Tag lang. Inklusive mindestens einer gemeinsamen Mahlzeit.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ungefähr fünf bis sechs ungestörte Stunden brauchen wir, um uns gegenseitig auch nur ansatzweise auf den Stand der Dinge zu bringen. Bis wir wieder wissen, ob und wie die andere sich verändert hat, wer da jetzt gegenüber sitzt. Dann reden wir, wir weinen und lachen - und ich bin unendlich dankbar für das, was wir miteinander haben. Selbst wenn das vielleicht nur noch alle zwei Jahre stattfindet. Niemals bin ich böse oder enttäuscht um das, was ich vielleicht gerne hätte, aber nicht kriegen kann.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auch das ist Freundschaft: </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>Freundschaft nach chinesischer Art: </i></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>Klar und durchscheinend wie eine Tasse Tee, </i></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>so dass man den Grund schauen kann. </i></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im Herzen ist die Freundin mir ganz nah und klar. Immer. Ganz egal, wie lange oder wie weit sie fort ist.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Happy B-Day!</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
--------</div>
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<br />
Den empfindsam Hörenden ist nur weniges angenehm. All der maschinelle Lärm da draußen, und selbst das "Musik" genannte Tönen ist oft mehr Ärgernis als Labsal. <br />
<br />
Irgend jemand rümpft immer die Ohren! Meistens bin ich die erste.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-lWOeC4M_qko/U3CKhSTde0I/AAAAAAAACl0/qyaJF6ZAdNQ/s1600/140512.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-lWOeC4M_qko/U3CKhSTde0I/AAAAAAAACl0/qyaJF6ZAdNQ/s1600/140512.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Grille im Rosenbett</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Es gibt nicht viele Geräusche, die mir immer willkommen sind.<br />
<br />
Eines davon ist das Lied der Grille. Ihr Zirpen ist für mich unwiderruflich verknüpft mit der Erinnerung an heitere Inselsommer, sanftes Meeresrauschen, den Duft wilder Kräuter, tiefes Auf- und Durchatmen.<br />
<br />
Mein Gehirn mit seinen vielen Erinnerungen ist ein seltsames Ding: <br />
<br />
Schon der Gesang einer einzigen frühen Grille vermittelt mir die Illusion sommerlicher Sorglosigkeit und hilft, die Unterträglichkeiten des aktuellen Alltags leichter auszuhalten.<br />
<br />
Das sind anderthalb Zentimeter grüner Lebendigkeit, denen ich für ihre Existenz unendlich dankbar bin. In meinen Rosen dürfen sie gerne wohnen.<br />
<br />
Jederzeit!<br />
<br />
<br />
<b>PS.</b><br />
Das <a href="http://nature-rings.de/tiere/Feldgrille/page1.html" target="_blank">Zirpen der Feldgrille</a> und viele andere tolle Naturtöne wie zum Beispiel das <a href="http://nature-rings.de/tiere/Nachtigall/page1.html" target="_blank">Zwitschern der Nachtigall</a> gibt es gegen eine kleine Spende als Klingel- und SMS-Ton für Handy und Smartphone auf den Tierstimmenseiten <a href="http://nature-rings.de/">nature-rings.de</a> des <a href="http://www.nabu.de/" target="_blank">NABU</a>.<br />
<br />
<br />
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Wenn ich aus den Fenstern meiner Dachwohnung schaue, sehe ich blühende Landschaften. Rundum. Derzeit blühen die Reben. Eher unscheinbar und grün, aber sie blühn. Quadratkilometerweise. In den Haus- und Gemüsegärten des Dorfes, in den Balkonkästen und Terrassenkübeln blüht alles, was die Natur hergibt. Rosen und Akelei, Iris und Flieder, Ringelblumen und Männertreu, Geranien, Schöllkraut und Kartoffelstrauch. Schön. Und bunt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-1CZmoiFRzKs/U2xzWBbzZpI/AAAAAAAAClk/lJBvXfYYopo/s1600/140509.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-1CZmoiFRzKs/U2xzWBbzZpI/AAAAAAAAClk/lJBvXfYYopo/s1600/140509.jpg" height="320" width="213" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Jesus - der genagelte Mann</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich lebe in einem optischen Paradies. Als ich vor mehr als zehn Jahren aus der Großstadt hierher aufs Land zog, war es genau das, was ich haben wollte. Die vogelzwitschernde Blümchenidylle.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In Berlin war mir alles zu viel gewesen: Zu viele Menschen. Zu viele Autos. Zu viele Häuser. Zu viel schlechte Luft und zu viel schlechte Stimmung. Zu viel Armut und zu viel Hundekot auf den Straßen. Die kontinuierliche Überflutung an Sinneseindrücken, die allgegenwärtige Zu-viel-isation überforderte mich. In all dem Überfluss war ich schon längst nicht mehr zu Hause.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Zudem hatte ich ständig das Gefühl, etwas zu verpassen. Ich war unzulänglich, den Anforderungen der Millionenstadt nicht gewachsen. Viel zu groß war das kulturelle Angebot. Selbst wenn ich jeden Abend ins Theater, ins Kino, ins Konzert gegangen wäre – einmal vorausgesetzt, ich hätte die persönlichen und finanziellen Möglichkeiten dazu gehabt – so hätte ich doch für jede besuchte Vorstellung mindestens zwei Dutzend andere nicht erleben können.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich war vierzig. Ich hatte den Dalai Lama interviewt und zweierlei Teuf(f)el. Viel mehr würde nicht kommen. Da konnte ich auch Holz aufsammeln im Wald. Hauptsache, der Job hielt mich einigermaßen über Wasser und die KollegInnen wären nett. Ich packte meine Lebens-Mittel-Krise und die zwei Katzen in einen Korb und zog in den Süden, in ein Zweieinhalbtausend-Seelen-Winzerdorf.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wie war ich froh, angekommen zu sein! Ich wollte endlich sesshaft werden und erkundigte mich sogar, ob ich katholisch werden muss, um auf dem Gemeindefriedhof begraben werden zu dürfen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
„Hier ist es so schön ruhig, es gibt noch nicht einmal eine Ampel“, schwärmte ich einer Freundin vor. </div>
<div style="text-align: justify;">
Sie runzelte die Stirn und fragte freundlich zurück: „Wie kommst du denn dann über die Straße?“ </div>
<div style="text-align: justify;">
„Ich gehe einfach immer im Kreis“, antwortete ich ebenso so freundlich. Dann grinsten wir uns an und brachen beide in schallendes Gelächter aus.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das Lachen sollte mir bald vergehen. Der ampelfreie Frieden wurde zur tödlichen Friedhofsruhe. Weil die Idylle nur optisch ist. Die reine Fassade. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es gibt nichts im Außen, das einen ablenkt. Nur Lärm und Gestank von Weinbergstrekkern, Heimwerkerterroristen, Rasenmähern und Laubgebläsen. Weil es auch abends nichts zu tun gibt, werden schon pünktlich zur Tagesschau die Gehsteige fein säuberlich gekehrt und nach oben gefaltet. Das Leben hat hier wenig Platz. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Weil draußen nichts los ist, über das die Menschen lachen oder zumindest lästern könnten, sitzen sie hinter ihren Fassaden und belauern sich gegenseitig. Ich habe hier noch niemals jemanden herzlich lachen hören. In all den Jahren nicht. Höchstens mal ein verkrampftes, schadenfrohes Wiehern war zu vernehmen oder ein verkniffenes Grinsen aus lippenlosem Mund zu beobachten.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wehe, ich mache mal einen Scherz oder habe meinen Spaß einfach so – das wird sofort misstrauisch beargwöhnt. Als ob man neidisch wäre und mir mein Lachen nicht gönnt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das ist schrecklich. Ich lebe in einem klimatischen Paradies. Fruchtbarer Boden weit und breit. Keine Naturkatastrophen. Man könnte hier einfach glücklich sein.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Aber nein. Irgendwie lassen sie einen nicht. Die Menschen in ihrem totalitären Glauben sind schlimmer als jeder Vulkanausbruch, jedes Erdbeben es jemals sein könnten. Überall hängen sie einen zu Tode leidenden Mann am Balkenkreuz auf, seine Schmerzen sind unübersehbar. Alle paar hundert Meter hängt einer in den Reben oder sonstewo. Und <i>stirbt</i>! </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Hängt es damit zusammen, dass mir hier das Lachen im Halse stecken bleibt? Weil es sich nicht schickt, im allgegenwärtigen Angesicht von Leid und gewaltsamen Tod fröhlich und unbeschwert zu sein? Darüber wachen sie. Schmallipppig und freudlos. Bloß nicht zu laut gelacht. Höchstens mal wohlerzogen gelächelt. Gute Laune? Durch verkrampftes Grinsen zu Tode dressiert. Es ist schlimmer als auf einer Beerdigung.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Sind die Menschen, die diesen Toten immer wieder neu ans Kreuz nageln, nicht mindestens genau so brutal wie diejenigen, die ihn vor bald zweieinhalb Jahrtausenden in echt haben sterben lassen? Was ist das für eine Gesellschaft, in der die Lebendigen wegen der längst Toten leiden müssen und nicht einmal mehr lachen dürfen? </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Was habe <i>ich</i> mit den Ungerechtigkeiten der Geschichte zu tun? </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich habe nicht nur meine Anpassungs<i>fähigkeit</i> an das katholische Spießertum überschätzt, sondern auch meinen Anpassungs<i>willen</i>. Denn dass auch mir selbst hier das Lachen vergehen würde, dass mir gar die Lebensfreude abhanden käme im Lauf der Jahre, damit hatte ich nicht gerechnet. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Weil das so ist, laufe ich große Gefahr, selbst zur biestigen, verkniffenen und verbissenen Alten zu werden. Das will ich natürlich nicht. Weil ich das nicht bin. Weil ich mich so nicht einmal mehr in mir selbst noch zu Hause fühle.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich muss fort. Woanders hin. Hier bin ich nicht zu Hause, hier stehen nur meine Möbel. Meine Seele ist verschollen im optischen Paradies. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
„Zu Hause“ fühle ich mich nur, wenn ich auch lachen darf. So richtig: mit zurückgelegtem Kopf und von ganz tief unten aus dem Bauch heraus. Schallend.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Heimat ist kein Ort. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Heimat ist da, wo ich die sein darf, die ich bin. Lebendig, mutig, neugierig, klug, zuversichtlich – und lachend.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
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<br />
Es war 1921, am 5. Tag des 5. Monats, als Madame <a href="http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/coco-chanel/" target="_blank">Coco Chanel</a> der Weltöffentlichkeit ihr Parfum <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Chanel_N%C2%BA_5" target="_blank">No. 5</a> präsentierte, das bis heute als erfolgreichster Damenduft aller Zeiten gilt. Noch zu ihren Lebzeiten soll es der Modemacherin <a href="http://www1.wdr.de/themen/archiv/stichtag/stichtag2292.html" target="_blank">mehr als 15 Millionen Dollar</a> allein an Lizenzgebühren eingebracht haben. <br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-hfUu9N84j1o/U2e-ye3JTYI/AAAAAAAAClU/liBhlASY_24/s1600/140505.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-hfUu9N84j1o/U2e-ye3JTYI/AAAAAAAAClU/liBhlASY_24/s1600/140505.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Veronique B. - Aufbruch ins neue Rosenjahr</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Nun muss ich wohl zu meiner Schande gestehen, dass ich die No. 5 von Chanel nicht mag. "Schade um die schönen Rosen", denke ich jedes Mal, wenn mir ein Hauch davon in die Nase weht.<br />
<br />
Den ersten Hauch echten Rosendufts, den genieße ich nun schon seit Tagen, ungewöhnlich früh in diesem Jahr. Meine <a href="http://mojour.blogspot.de/2013/09/gezahmt.html" target="_blank">schöne Veronika</a> auf dem südlichen Schattenbalkon treibt dutzende Knospen, die ersten sind kurz vor dem <i>Aufbruch</i> ... Ihr Duft ist Verheißung und Versprechen zugleich:<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>... und plötzlich weißt du:<br />
Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen,<br />
und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.</i></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>(Meister Eckhart, 1260 - 1328)</i></span></div>
<br />
Die Rosen werden sich frei entfalten, sie werden duften und leuchten. Wollen wir es ihnen gleichtun!<br />
<br />
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<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-Acd1kOSmGt8/U1bQdd9gySI/AAAAAAAACkA/InlVbtCrZAc/s1600/Blogger_Lesefreude_2014_Banner-300x98.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-Acd1kOSmGt8/U1bQdd9gySI/AAAAAAAACkA/InlVbtCrZAc/s1600/Blogger_Lesefreude_2014_Banner-300x98.jpg" /></a></div><br />
Elf Leserinnen haben sich beteiligt und gültige Kommentare hinterlassen. <br />
<br />
Die Gewinnerin habe ich mit Hilfe von <a href="http://random.org/">random.org</a> ermittelt:<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-JTB1DMFRMUA/U2M5wd7JNDI/AAAAAAAAClE/gHlWedylI1c/s1600/140502.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-JTB1DMFRMUA/U2M5wd7JNDI/AAAAAAAAClE/gHlWedylI1c/s1600/140502.jpg" height="265" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Verlosung bunt gemischt mit random.org</td></tr>
</tbody></table><br />
Liebe Christiane von <a href="http://mylittleworldofbooks.wordpress.com/" target="_blank">mylittleworldofbooks</a>, herzlichen Glückwunsch! Bitte teile mir deine Anschrift mit, dann geht das Buch alsbald auf die Reise.<br />
<br />
Dir und allen anderen vielen Dank fürs Mitmachen und für Eure Anregungen! Ich freue mich, wenn Ihr auch in Zukunft ab und zu mal vorbeischaut hier im Büro für besondere Maßnahmen. Es gibt zwar nicht jedes Mal etwas zu gewinnen, aber immer wieder etwas zu entdecken.<br />
<br />
PS @lle: <br />
Wer in den <a href="http://mojour.blogspot.de/2014/04/groe-frauen.html">Kommentaren unter der Verlosung</a> eine E-Mail im Klartext hinterlassen hat und nicht möchte, dass die dort noch länger steht, darf sich gerne an mich wenden, und ich nehme das dann raus. Versprochen!<br />
<br />
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<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Jedes Mal, wenn ich an einem Montag die Quellen durchforste nach einer Frau, der ich meine <a href="http://mojour.blogspot.de/search/label/rosenworte">"Rosenworte"</a> widmen könnte, bin ich entsetzt, wie wenige Frauen der Geschichte bekannt sind.</div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-q7v7AuDkn7A/U14Y1dy0KxI/AAAAAAAACk0/DBEoh_aKv7I/s1600/140428.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-q7v7AuDkn7A/U14Y1dy0KxI/AAAAAAAACk0/DBEoh_aKv7I/s1600/140428.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Rote Rosen im April - für Rosa</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Männer! Immer nur Männer! Seitenweise! Jahrtausendelang! Als ob Frauen nie gelebt hätten. Als ob Frauen niemals etwas Bemerkenswertes getan oder Berichtenswertes erreicht hätten. In all den Jahrhunderten nicht. Es ist empörend, wie sehr unsere Frauenleben und fraulichen Lebenswelten von der Männerwelt da draußen ignoriert werden. Immer noch. Immer wieder! Nicht nur in Lexika, in den Nachrichten. Auch in der <a href="http://blog.zdf.de/hyperland/2012/08/wikipedia-maenner-lassen-ihre-muskeln-spielen/" target="_blank">Wikipedia</a> will es nicht besser werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Umso mehr freut es mich, dass ich eine Frau entdecken konnte, deren Name nicht nur Rosa ist: <a href="http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/rosa-manus/" target="_blank">Die niederländische Feministin Rosette Susanna Manus</a>, geboren 1881 in Amsterdam.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Sie war Stimme und Organisatorin der Frauenbewegung vor dem zweiten Weltkrieg. Sie kämpfte für das Frauenwahlrecht. Sie machte sich stark gegen das Berufsverbot für verheiratete Frauen. Sie war Aktivistin und Initiatorin verschiedener Organisationen:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1935 gründete sie in Amsterdam das „Internationale Archiv für die Frauenbewegung“ (IAV Internationaal Archief voor de Vrouwenbeweging, heute <a href="http://www.atria.nl/atria/nl" target="_blank">Aletta Instituut voor Emancipatie en Vrouwengeschiedenis</a>). </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="http://www.wirfrauen.de/02-2011/02-2011_s35.php" target="_blank">Rosa Manus</a> war Jüdin, und sie war politisch. Das wurde ihr im von den Nazis besetzten Amsterdam zum Verhängnis: Im August 1941 wurde sie wegen ihrer „pazifistischen und internationalen Neigungen“ verhaftet und später deportiert.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Rosa Manus starb am 28. April 1943 im Konzentrationslager Ravensbrück (evtl. auch in Auschwitz).</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Mehr über Rosa Manus im <a href="http://jwa.org/encyclopedia/article/manus-rosa" target="_blank">Jewish Women's Archive</a>.</div>
<br />
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<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-u7uHguh8syU/U1jKJ3bT5iI/AAAAAAAACkc/5axqUV6WUzg/s1600/140424.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-u7uHguh8syU/U1jKJ3bT5iI/AAAAAAAACkc/5axqUV6WUzg/s1600/140424.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Reisen in Burma (Schwarzer/Flitner)</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Allen KommentatorInnen herzlichen Dank fürs Mitmachen!<br />
<br />
Um Mitternacht lief die Teilnahmefrist ab. In allen neun Kommentaren wurde meine Frage „<i>Wie heißt die Hauptstadt von Myanmar?</i>“ richtig beantwortet mit Naypyidaw oder Naypyitaw. <br />
<br />
Im vergangenen Jahr hat meine liebe <a href="http://ginivra.blogspot.com/" target="_blank">Büromieze Ginivra</a> die Gewinnerin fachkätzisch ausgelost – aber in diesem Jahr ist sie mit ihrer <a href="http://ginivra.blogspot.de/2014/04/katze-liebt-frau-liebt-katze.html" target="_blank">eigenen Buchverlosung</a> viel zu beschäftigt. Deswegen habe ich die/den GewinnerIn diesmal mit Hilfe von <a href="http://random.org/">random.org</a> ermittelt:<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-hqBFGaChGE4/U1jKsuNTYSI/AAAAAAAACkk/j4qZGCjUciQ/s1600/140424-2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-hqBFGaChGE4/U1jKsuNTYSI/AAAAAAAACkk/j4qZGCjUciQ/s1600/140424-2.jpg" height="181" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Verlosung bunt gemischt mit random.org</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Liebe/r B-Hörnchen, herzlichen Glückwunsch!<br />
<br />
Bitte teile mir innerhalb einer Woche (bis einschließlich 1. Mai 2014) deine Postadresse mit, damit ich das Burma-Buch zu dir auf die Reise schicken kann. (Danach ginge das Buch sonst an die Listenzweite).<br />
<br />
An dieser Stelle noch einmal ein großes „Dankeschön!“ an den <a href="http://www.dumont-buchverlag.de/" target="_blank">Dumont Verlag</a>, der mir das kostbare Buch für die Verlosung so großzügig zur Verfügung gestellt hat. <br />
<br />
@llen andern: <br />
Wer in den <a href="http://mojour.blogspot.de/2014/04/reisen-in-burma.html">Kommentaren unter der Verlosung</a> eine E-Mail im Klartext hinterlassen hat und nicht möchte, dass die dort noch länger steht, darf sich gerne an mich wenden, und ich nehme das dann raus. Versprochen!<br />
<br />
Und: Nicht traurig sein, wenn es diesmal nicht geklappt hat mit dem Gewinn. Nebenan läuft weiterhin meine <a href="http://mojour.blogspot.de/2014/04/groe-frauen.html">zweite Buchverlosung, „Große Frauen“</a> bis zum 30.04.2014, vielleicht mögt ihr ja dort noch einmal Euer Glück versuchen?<br />
<br />
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<i>Blogger schenken Lesefreude</i><br />
<i>Buchverlosung!</i><br />
<br />
Heute vor dreihundertachtundneunzig Jahren starb William Shakespeare. So ungefähr. Dieser literarische Trauertag wurde 1995 von der UNESCO zum <a href="http://www.unesco.de/welttag_buch.html" target="_blank">Welttag des Buches und des Urheberrechts</a> erklärt.<br />
<br />
Aus diesem Anlass haben die <a href="http://geschichtenagentin.blogspot.de/" target="_blank">GeschichtenAgentin Dagmar</a> und Christina von <a href="http://pudelmuetzes-buecherwelten.de/" target="_blank">Pudelmützes Buchwelten</a> die Aktion <a href="https://www.facebook.com/BloggerSchenkenLesefreude" target="_blank">“Blogger schenken Lesefreude“</a> gestartet, an der sich nun in dieser Woche mehr als 900 Blogs beteiligen und je mindestens ein Buch verlosen. Hier geht es zur <a href="https://docs.google.com/spreadsheet/ccc?key=0AnA2W4CA8DeqdFlHR0dYQlRPLXBnbWJleXFfSUd1OGc&usp=sharing#gid=0" target="blank">kompletten TeilnehmerInnen-Liste</a>.<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-Acd1kOSmGt8/U1bQdd9gySI/AAAAAAAACj8/N2WXgLsBHqM/s1600/Blogger_Lesefreude_2014_Banner-300x98.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-Acd1kOSmGt8/U1bQdd9gySI/AAAAAAAACj8/N2WXgLsBHqM/s1600/Blogger_Lesefreude_2014_Banner-300x98.jpg" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><a href="http://bloggerschenkenlesefreude.de/" target="blank">Blogger schenken Lesefreude</a></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Auch in diesem Jahr habe ich nicht lange gefackelt, mich sofort in meine umfangreiche Bibliothek begeben und ein weiteres Buch herausgesucht, das eines internationalen Welttags würdig ist:<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-dSaFQSlqJto/U1bUMfZhX2I/AAAAAAAACkI/MejWa4Gdz5Q/s1600/140423.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-dSaFQSlqJto/U1bUMfZhX2I/AAAAAAAACkI/MejWa4Gdz5Q/s1600/140423.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Irma Hildebrandt, Große Frauen</td></tr>
</tbody></table>
<br />
„Große Frauen“, das sind 30 sehr persönliche Biographien, verfasst von Irma Hildebrandt: Sorgfältig recherchierte Porträts aus fünf Jahrhunderten von der Barockzeit bis in die Gegenwart — darunter Künstlerinnen, Schriftstellerinnen, Kämpferinnen für gesellschaftlichen wie für wissenschaftlichen Fortschritt. Eher unerwartete Persönlichkeiten wie zum Beispiel Goethes Mutter Katharina Elisabeth und Freuds Tochter Anna oder Bachs zweite Ehefrau Anna Magdalena; solche, die schon zu Lebzeiten berühmt waren ebenso wie jene, von denen die Welt erst nach ihrem Tod erfuhr: Maria Sybilla Merian, Fanny Mendelssohn, Berta von Suttner, Rosa Luxemburg, Käthe Kollwitz, Mileva Einstein-Marić, Helene Lange, Sophie Scholl, Anne Frank, Dorothee Sölle, Christa Wolf und viele andere ... <br />
<a href="http://www.randomhouse.de/ebook/Grosse-Frauen-Portraits-aus-fuenf-Jahrhunderten/Irma-Hildebrandt/e340979.rhd" target="blank"><br />
Irma Hildebrandt, Große Frauen, Diederichs</a> 2008<br />
Hardcover, 502 Seiten<br />
ISBN 978-3720530491<br />
Die schöne Printausgabe ist vergriffen, aktuell gibt es ein E-Book für 9,99 €.<br />
<br />
Und, neugierig geworden auf das Buch? Dann beantwortet mir doch (m)eine Frage:<br />
<div style="text-align: center;">
<i><br /></i></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>Welche bekannte Frau ist eure persönliche Heldin? </i></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>Eure große Vorbildfrau, euer best role model? </i></span></div>
<br />
Wer das Buch gewinnen möchte, hinterlässt einfach unten einen Kommentar mit persönlicher Antwort und gültiger E-Mail-Adresse. Einsendeschluss ist Mittwoch, 30. April 2014 um 23:59 Uhr.<br />
<br />
JedeR ab 18 Jahren darf EINmal teilnehmen. Bei mehr als einer Antwort entscheidet das Los, und der oder die GewinnerIn wird am Freitag, 2. Mai 2014 per E-Mail benachrichtigt. Ich gebe keine Daten an Dritte weiter, versende das Buch nur innerhalb Deutschlands, leiste keinen Ersatz bei Versandverlust, zahle den Gewinn nicht in bar und schließe den Rechtsweg aus. <br />
<br />
Viel Glück!<br />
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<br />
<b>PS.</b><br />
Ich verlose noch ein zweites Buch, "<a href="http://mojour.blogspot.de/2014/04/reisen-in-burma.html">Reisen in Burma</a>" mit Deadline 23:59 am 23. April 2014 - also heute abend! Geht ruhig mal rüber ...<br />
<br />
<b>PPS.</b><br />
Die süße Büromieze Ginivra lässt es sich nicht nehmen, ebenfalls ein Buch zu verlosen — bei ihr geht es um <a href="http://ginivra.blogspot.de/2014/04/katze-liebt-frau-liebt-katze.html" target="_blank">Literatur von, für und mit Katzen</a>. Was sonst?!<br />
<br />
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über kommentare, kritik, aufträge und nachfragen freue ich mich jederzeit!
mo jour</div>mo jourhttp://www.blogger.com/profile/12196462846316471128noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1719495098970957816.post-31315273982038789222014-04-20T17:28:00.001+02:002014-04-25T12:15:04.136+02:00Reisen in Burma<i>- Verlosung zum Welttag des Buches 2014 - </i><br />
<br />
Leise schmatzte der Marmor unter meinen nackten Füßen. Es war noch früh am Tag, die Sonne stand nicht allzu zu hoch. Trotzdem musste ich im Schatten bleiben, um mir nicht die Fußsohlen zu verbrennen. Meine Flipflops hatte ich am Eingang zu Hunderten anderen gestellt. Das Heiligtum wollte mich barfuß. Stufe um Stufe, Fußtaps für Fußtaps stieg ich den Hügel hinauf. Das hier war heiliger als der Kölner Dom meiner Kindheit: Die goldene <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Shwedagon" target="_blank">Shwedagon</a> Pagode in Yangon, der größten Stadt von Myanmar.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-9IP349qlufM/U1PfXoIaLnI/AAAAAAAACjs/VQFLrLhp1Aw/s1600/140420-1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-9IP349qlufM/U1PfXoIaLnI/AAAAAAAACjs/VQFLrLhp1Aw/s1600/140420-1.jpg" height="213" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Reisen in Burma</span></div>
<br />
Wir befinden uns im Jahr 1981. Ich war erst neunzehn. Myanmar hieß damals noch Burma oder auch Birma, die Hauptstadt war Rangoon. Mein Visum galt genau sieben Tage, länger durften Touristen aus dem Westen nicht einreisen, um die von der Militärregierung abgeschottete und auf Sozialismus getrimmte Bevölkerung nicht zu verderben.<br />
<br />
Im Grunde wusste ich nichts von diesem Land. Ich hatte nur gehört, dass es sehr geheimnisvoll, sehr fremd und sehr sehr schön sein sollte. Im Jahr 1981 gab es weder Handy noch Internet, keine Wikipedia und kein Smartphone mit „wo-bin-ich-denn-hier-überhaupt-gelandet“-App. Ein paar vage Seiten in meinem Südostasien-Reiseführer, und ich als reiselustige Teenagerin dazwischen.<br />
<br />
Ich war allein unterwegs und hatte noch nicht einmal einen Fotoapparat dabei. Weder sprach ich burmesisch, noch konnte ich die zauberhafte <a href="http://www.myanmar-discover.de/infocenter/kultur-in-myanmar/sprache/" target="_blank">Kringelschrift</a> entziffern. Aber ich war neugierig und wollte in der kurzen mir zur Verfügung stehenden Zeit so viel wie möglich sehen. <br />
<br />
Meine Erinnerung an diese Woche in Birma ist inzwischen ziemlich verblasst. Nur einzelne Szenen - bunt, glasklar und mit scharfen Konturen - ragen heraus aus dem freundlichen Nebel der Vergangenheit.<br />
<br />
Meine nackten Füße auf blankem Marmor im Schatten der goldenen Pagode ist eine davon. <br />
<br />
Juchzende, vor Vergnügen quietschende Kinder, rittlings auf einem riesigen Wasserbüffel, der auf dem Damm eines Reisfeldes entlang galoppierte, eine andere.<br />
<br />
Das schwimmende Kloster auf dem Inle-See ist mir wegen der vielen Katzen im Herzen geblieben. Die Mönche hatten ihnen kleine Kunststücke beigebracht. Mit der Vorführung bedankten sie sich für Spenden, und ich staunte entzückt. <br />
<br />
In Mandalay und Maymyo gab es keine Autos. Man bewegte sich in Pferdekutschen, auf Fahrrädern und Ochsenkarren, zu Fuß. Körbeweise krabbelnde Kakerlaken auf dem Markt. Ich fragte mich damals, was die Menschen damit wohl anstellten.<br />
<br />
Die lange Fahrt im hoffnungslos überfüllten Zug: Meinen Sitzplatz auf der harten Holzbank hatte ich nur meinem Sonderstatus als Touristin zu verdanken. Zwischen den vollgepackten Gepäcknetzen waren Schnüre gespannt, auf denen reihenweise Kohlköpfe und anderes Gemüse zum Trocknen hing. Die Toilette war besetzt von einer Ziege, drei Hühnern und einem Hahn im Korb. Im Gang, in den Gepäcknetzen, auf den Plattformen am Waggonende, sogar auf dem Dach saßen-standen-lagen Menschen. Wir mussten schließlich mitsamt unserem Gepäck durchs Fenster aussteigen, weil jeder Quadratzentimeter Boden besetzt und keinerlei Durchkommen war.<br />
<br />
In meinen Tagebüchern von damals steht kaum etwas über diese Woche. Zu dicht war die Reise, zu groß das Unterwegssein. Zum Aufschreiben war keine Zeit geblieben. Nicht einmal ein Souvenir habe ich noch von dieser Traumwoche.<br />
<br />
Nun gibt es ein Buch, das meiner Erinnerung ein wenig auf die Sprünge hilft. Von Alice Schwarzer und Bettina Flitner. „Reisen in Burma“ heißt es. <br />
<br />
Es ist ein großes Buch geworden. Schwer. Und fest. Ein Bilderbuch, vor allem. Ganz altmodisch. Es ist schön. Es atmet Zeitgeschichte, es ist persönlich und dennoch nicht unpolitisch, eine Momentaufnahme. Oder vielleicht besser: Viele Momentaufnahmen. Der Versuch eines Puzzles.<br />
<br />
Flitners Bilder aus einer verwunschenen und doch modernen Welt, die heute nicht weniger rätselhaft und widersprüchlich ist als damals: Sie ziehen in Bann und nehmen mit auf die Reise, wecken Fernweh und machen mir wehmütiges Reisefieber.<br />
<br />
Schwarzers Texte erzählen wohltuend sanft von persönlichen Eindrücken und Begegnungen, fast zärtlich. <br />
<br />
Das ist der Zauber von Burma. Anders als zärtlich kann man diesem Land kaum begegnen. Selbst dann nicht, wenn man weiß um die Brutalität von Geschichte und Gegenwart, um Naturkatastrophen und menschliche Grausamkeiten. Oder auch genau deswegen. Denn die Menschen selbst sind unverändert liebenswürdig, schön, stolz - und fröhlich.<br />
<br />
Vielleicht steht auch deswegen der alte Landesname im Titel. „Reisen in Myanmar“ wäre nicht halb so poetisch.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-GIGMdVUPSQs/UwuByFeLtWI/AAAAAAAAChU/Sb5rcoGU2kU/s1600/Blogger_Lesefreude_2014_mini.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-GIGMdVUPSQs/UwuByFeLtWI/AAAAAAAAChU/Sb5rcoGU2kU/s1600/Blogger_Lesefreude_2014_mini.jpg" /></a></div>
<br />
<br />
<u>Nun zur Verlosung:</u><br />
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Am 23. April vor dreihundertachtundneunzig Jahren starb William Shakespeare. Ungefähr. Dieser literarische Trauertag wurde 1995 von der <a href="http://web.archive.org/web/20100803050915/http://www.unesco.de/welttag-buch.html?&L=0" target="_blank">UNESCO zum Welttag des Buches</a> erklärt.<br />
<br />
Aus diesem Anlass haben die GeschichtenAgentin Dagmar und Christina von Pudelmützes Buchwelten die Aktion <a href="http://bloggerschenkenlesefreude.de/" target="_blank">„Blogger schenken Lesefreude“</a> gestartet, an der sich im vergangenen Jahr mehr als 1000 (!sic!) Blogs beteiligten, und auch das <i>Büro für besondere Maßnahmen</i> hatte ein <a href="http://mojour.blogspot.de/2013/04/passage-ins-paradies.html">Buch verlost</a>.<br />
<br />
Auch in diesem Jahr mache ich wieder mit und darf mit freundlicher Unterstützung des Dumont Verlags ein Exemplar des wunderbaren Burma-Bilderbuchs verlosen:<br />
<a href="http://www.dumont-buchverlag.de/buch/Alice_Schwarzer_Reisen_in_Burma/13515" target="_blank">„Reisen in Burma“</a> von Alice Schwarzer (Text) und Bettina Flitner (Fotos)<br />
Dumont, Köln 2012<br />
160 Seiten, ISBN 978-3-8321-9424-6, Ladenpreis 34,95 EUR<br />
<br />
Bis zum Abend des 23. April 2014 (Mittwoch, 23:59 Uhr) habt Ihr Zeit, teilzunehmen. Wer das Buch gewinnen möchte, braucht nur eine klitzekleine Rätselfrage beantworten: <br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>Wie heißt die Hauptstadt von Myanmar?</i></span></div>
<br />
Einfach die Antwort unten in einen Kommentar schreiben und dabei eine gültige E-Mail-Adresse hinterlassen (die wird nicht veröffentlicht, wenn ihr sie im entsprechenden Feld eintragt). JedeR ab 18 Jahren darf EINmal teilnehmen. Bei mehr als einer richtigen Antwort entscheidet das Los, und der oder die GewinnerIn wird am Donnerstag, 24. April 2014 per E-Mail benachrichtigt. Ich gebe keine Daten an Dritte weiter, versende das Buch nur innerhalb Deutschlands und schließe den Rechtsweg aus. Viel Glück!<br />
<br />
<br />
<u>Nachtrag am 25. April 2014</u><br />
Zur Auflösung des Rätsels und Gewinner-Bekanntgabe geht es <a href="http://mojour.blogspot.com/2014/04/reisen-in-burma-lesefreude-verschenkt.html">bitte hier entlang</a>. <br />
<br />
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<i> (... oder: eine lyrische Reizüberflutung)</i><br />
<br />
Als ich gestern so durch den Frühling radelte in meinem blühenden Markgräflerland, ach wie habe ich das geliebt! Die warme, aber noch nicht brennende Sonne und den zärtlichen Wind aus Südwest auf der Haut ... alle Poren habe ich geöffnet, alle Sinne geweitet und alle Schönheit der Welt tief in mich hinein geatmet!<br />
<br />
Einer Anemone gleich, die ihren weißen Kelch der Sonne hingibt, solange die Bäume noch unbelaubt ihr ein Leben im Licht erlauben.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-o_BH8lzFnGc/U0JhydsIqUI/AAAAAAAACjM/UB-plQbf5vE/s1600/140407.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-o_BH8lzFnGc/U0JhydsIqUI/AAAAAAAACjM/UB-plQbf5vE/s1600/140407.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Hexenblume (anemone nemorosa)</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Am Abend war ich immer noch ganz aufgewühlt, kam kaum zur Ruhe in der Nacht. So beeindruckt und voll war ich von all den Sinneserfahrungen der blühenden, zwitschernden, summenden, leuchtenden Landschaften.<br />
<br />
Wie oft, wenn ich nicht schlafen kann, las ich Rilke. Rilkes Verse besänftigen mich. Der innere Aufruhr wird stiller und verstummt bisweilen ganz.<br />
<br />
Wie es der Zufall will, stolperte ich über einen von Rilkes Briefen an Lou Andreas-Salomé:<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="color: #0c343d;"><i>"... Ich bin wie die kleine Anemone, die ich einmal in Rom im Garten gesehen habe, sie war tagsüber so weit aufgegangen, daß sie sich zur Nacht nicht mehr schliessen konnte. Es war furchtbar sie zu sehen in der dunklen Wiese, weltoffen, immer noch aufnehmend in den wie rasend aufgerissenen Kelch, mit der vielzuvielen Nacht über sich, die nicht alle wurde. Und daneben alle die klugen Schwestern, jede zugegangen um ihr kleines Mass Überfluss.</i></span><br />
<span style="color: #0c343d;"><i>Ich bin auch so heillos nach aussen gekehrt, darum auch zerstreut von allem, nichts ablehnend, meine Sinne gehen, ohne mich zu fragen, zu allem Störenden über, ist da ein Geräusch, so geb ich mich auf und bin dieses Geräusch, und da alles einmal auf Reiz Eingestellte, auch gereizt sein will, so will ich im Grunde auch gestört sein und bin's ohne Ende. ..."</i></span><b>*</b></blockquote>
<br />
Das ist die mit Abstand lyrischste und sinnlichste Beschreibung zum Thema Hochsensibilität und Reizfilterstörung, die mir jemals begegnet ist.<br />
<br />
Wenn ich nicht achtgebe, dann bin auch ich so dermaßen von Reizen zerstreut, dass ich mich fühle wie in einer Zentrifuge ohne Halt, meiner Mitte beraubt mich vollends verliere und gefressen werde vom Außen.<br />
<br />
Zumindest zur Nacht es den <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Buschwindr%C3%B6schen" target="_blank">Anemonen</a> gleichtun, das hellweiße wache Köpfchen schließen und zur Ruhe kommen - das ist und bleibt eine wichtige Aufgabe.<br />
<br />
Aber wie wir sehen bei Rilke, gibt es selbst bei den Anemonen Ausnahmen, denen das nicht (immer) gelingt, die sich gegen eine permanente Reizüberflutung nicht schützen können.<br />
<br />
Ob es eventuell damit etwas zu tun hat, dass diese zarten Frühlingsbotinnen auch "Hexenblume" genannt werden und in allen Teilen giftig sind? Eines jedenfalls ist ganz gewiss: Auch ich habe diesen "Anemonencharakter". <br />
<br />
<br />
<b>*</b><br />
Juni 1914, zitiert nach:<br />
<a href="https://www.verlag-koenigshausen-neumann.de/product_info.php/info/p2220_Im-Zwischenraum-zwischen-Welt-und-Spielzeug-Eine-Poetik-der-Kindheit-bei-Rilke-Epistemata-Literaturwissenschaft--Bd--373----20-50.html/XTCsid/oecoabnbf6s3uo15cdk683v803" target="_blank">Ruth Hermann, Im Zwischenraum zwischen Welt und Spielzeug</a>: Eine Poetik der Kindheit bei Rilke - Verlag Königshausen und Neumann, 2002, ISBN 978-3-8260-2273-9, S. 48<br />
<br />
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<br />
Heute ist so ein Tag voller Angst und Panik: Cortisol und Adrenalin rasen wie ferngesteuert auf Hochtouren durch meine Adern und verbrennen mich innerlich.<br />
<br />
Das HartzIV-Amt zahlt nicht, wie es sollte. Laut Bescheid hätte heute das monatliche Arbeitslosengeld eintreffen sollen - mit dem ich dann morgen die Miete, den Strom, die Krankenkasse, die Versicherungen und was nicht sonst noch alles hätte bezahlen können.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-q_IMti8Cstw/UzlKmrfEwZI/AAAAAAAACi8/LW6lSbfh3X8/s1600/140331.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-q_IMti8Cstw/UzlKmrfEwZI/AAAAAAAACi8/LW6lSbfh3X8/s1600/140331.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Rosen des Frühlings: Ranunkeln</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Es ist aber nichts überwiesen worden. Woran das liegt, kann ich nicht herausfinden. Im <a href="http://mojour.blogspot.de/2013/08/folgeeinladung.html">Jobcenter</a> ist - wie üblich - niemand zu erreichen. <br />
<br />
Mein Dispo-Limit ist am Monatsende knapp am Anschlag. Ich versuche <a href="http://mojour.blogspot.de/2011/01/sparsam.html">seit Jahren vergeblich</a>, da wieder herauszukommen.<br />
<br />
Was immer morgen zum Monatsanfang bezahlt werden muss, kann also diesmal nicht abgebucht werden. Oder es wird abgebucht und kurz darauf zurückgebucht wegen fehlender Deckung. Dann werden zusätzliche Mahn- und sonstige Gebühren fällig. Wo ich doch ohnehin schon nicht mehr weiß, wie ich meinen kargen Alltag überhaupt finanzieren soll.<br />
<br />
Hinzu kommen peinliche Erklärungen und Entschuldigungen für mein verspätetes Bezahlen (das noch nicht einmal in meiner Verantwortung liegt), bei denen ich vor Scham in Grund und Boden versinken möchte.<br />
<br />
Ganz früher hätte ich mir jetzt <a href="http://mojour.blogspot.de/2010/09/schnapszahl.html">die Kante gegeben</a> und mich besinnungslos besoffen. Das fällt aus.<br />
<br />
Bis vor kurzem noch hätte ich zur Beruhigung erst einmal <a href="http://mojour.blogspot.de/2014/02/mein-fett-weg.html">zwei Tafeln Schokolade</a> gegessen. Auch das fällt aus. <br />
<br />
Ich weiß nicht, wie ich diese Katastrophe ertragen soll. Tigere in der Wohnung auf und ab, kann mich auf nichts konzentrieren. Es ist schrecklich. Gegen Bürokraten ist weder Durch- noch Ankommen.<br />
<div style="text-align: center;">
<i><br />
</i></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>"Irgendeine dritte Person entscheidet über dein Leben: </i></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>Das ist die ganze Essenz der Bürokratie."</i></span></div>
<br />
Dieses Zitat ist nicht neu. Es stammt aus dem Werk "Die Arbeiteropposition" von 1921, verfasst von der der russischen Revolutionärin, Diplomatin und Schriftstellerin <a href="http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/alexandra-kollontai/" target="_blank">Alexandra Michailowna Kollontai</a>. Sie wurde am 31. März 1872 in Petersburg geboren.<br />
<br />
Ob und wie es mich trösten kann, dass ich mit diesen Erlebnissen und Erkenntnissen nicht alleine bin, darüber könnte ich mir nun in Betrachtung meiner zauberhaften Ranunkeln auf dem Balkon ein paar Gedanken machen. So zwei, drei Stück.<br />
<br />
Ändern kann ich an dieser Situation allein durch positive Gedanken hingegen überhaupt nichts mehr.<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>"Es ist wie es ist und es gefällt mir nicht."</i></span></div>
<div style="text-align: center;">
<i>(mo jour, heute)</i></div>
<br />
Auch das muss einmal gesagt werden dürfen!<br />
<br />
<br />
<u>Nachtrag am 1. April 2014</u><br />
(Nein, kein Scherz):<br />
<ul>
<li>Gestern am Vormittag hatte ich meinem Sachbearbeiter beim Jobcenter auf den AB gesprochen, dass mit der Zahlung für April offensichtlich etwas schief gelaufen ist und um Rückmeldung gebeten. Seine Durchwahl steht auf all seinen Schreiben. Im Jobcenter Breisgau-Hochschwarzwald machen sie aus den Telefonnummern kein Geheimnis.</li>
<li>Am Nachmittag war ich persönlich bei der <a href="http://mojour.blogspot.de/2011/07/sparsam-ii.html">Sparkasse meines Vertrauens</a> und habe die Situation erklärt und um Kulanz gebeten. Eine Kopie meines letzten Arbeitslosengeldbescheides hatte ich dabei als Nachweis dafür, dass Geldeingang unterwegs ist.</li>
<li>Heute ist das ALG für April, das gestern hätte eintreffen sollen, immer noch nicht angekommen.</li>
<li>Trotzdem hat die Sparkasse alles abgebucht, was anstand. Ohne Deckung, in vollem Vertrauen auf meine Angaben. Ich muss nirgendwo sonst betteln gehen oder Erklärungen abgeben. Natürlich zahle ich jetzt ordentlich Zinsen für die Kontoüberziehung, aber das Schlimmste ist erst einmal verhindert (nämlich dass zum Beispiel mein oller Vermieter wegen verspäteter Mietzahlung Grund hätte für eine fristlose Kündigung).</li>
<li>Im Laufe des Vormittags rief mein Sachbearbeiter vom Jobcenter mich persönlich zurück und teilte mit, dass er sich das nicht erklären könne, die Zahlung für April sei pünktlich angewiesen worden.Er hat mir sogar von sich aus angeboten, mir den Betrag unverzüglich in bar auszuzahlen.</li>
<li>Wir sind so verblieben, dass ich erst einmal diese Woche abwarte. Wenn die Zahlung angewiesen ist, muss sie ja irgendwann demnächst eintreffen. Der Weg in die Stadt zum Jobcenter ist weit und teuer. </li>
<li>Ich warte also ab - und bin sehr erleichtert, dass da nicht nur <a href="http://mojour.blogspot.de/2013/08/innenspiegel.html">Monster</a> im Jobcenter und in der Sparkasse arbeiten. Ich habe mich bei beiden brav und artig bedankt.</li>
</ul>
<br />
<br />
<u>Nachtrag am 4. April 2014</u><br />
Bis heute hat es gedauert. Nun ist das Arbeitslosengeld für April endlich angekommen. Ich kann also auch wieder am Goldautomaten ein bißchen Bargeld abheben und mir etwas zum Essen kaufen.<br />
Für satte <a href="http://www.rtl.de/cms/ratgeber/das-sind-die-aktuellen-hartz-iv-regelsaetze-im-detail-21851-4f7f-35-1104311.html" target="_blank">4,63 Euro am Tag</a>. Offiziell.<br />
<br />
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mo jour</div>mo jourhttp://www.blogger.com/profile/12196462846316471128noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1719495098970957816.post-40806575468638416862014-03-20T18:11:00.000+01:002014-03-23T09:10:41.314+01:00Sandalenwetter<i>- Besondere Maßnahme No. XXXIII - </i><br />
<br />
„Bei 15 Grad Kniestrümpfe, 17 Grad Söckchen und ab 20 Grad barfuß“ - das war der Dress-Code meiner Kindheit in einem Kölner Industrie- und Arbeiterviertel, irgendwo zwischen <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Chemische_Fabrik_Kalk" target="_blank">Chemischer Fabrik Kalk</a> und <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Deutz_AG#Kl.C3.B6ckner-Humboldt-Deutz_.28KHD.29_.281938.E2.80.931997.29" target="_blank">Klöckner Humboldt Deutz.</a><br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-YiDaHt_iaW4/Uysa9UVZ2VI/AAAAAAAACic/gVhDAcCcYVA/s1600/140320.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-YiDaHt_iaW4/Uysa9UVZ2VI/AAAAAAAACic/gVhDAcCcYVA/s1600/140320.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Schöne Füße: Barfuß ab 20 °C</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Natürlich ging das nicht ohne Diskussionen ab. Ich hatte den seltsamen Ehrgeiz, in der Schule die erste zu sein, die ohne Strümpfe ankam. Die Mutter hingegen wollte verhindern, dass ich mir nach dem gerade erst überstandenen Winter ausgerechnet im schönsten Frühling eine Erkältung zuzog.<br />
<br />
Abend für Abend starrte ich auf den Wetterbericht und hoffte, dass die Mutter mir einen strumpflosen Tag erlauben würde. Sie war streng und hielt sich an ihre Regel, während ich um zehntel Grade feilschte.<br />
<br />
Von all den eiskalten Botschaften der <a href="http://mojour.blogspot.de/search/label/mutter">Mutter</a>, die ich bis aufs Fieseste <a href="http://mojour.blogspot.de/2011/01/abwasch.html">verinnerlicht</a> habe, ist mir die Sockenregel die liebste. Weil sie im positiven Sinn etwas mit 'bemuttern' zu tun hat. Für mich zumindest. Um Zehntelgrade feilsche ich heute nicht mehr. Mit mir selbst macht das keinen Spaß.<br />
<br />
Dass es in meiner Kindheit jemals schon an einem Frühlingsanfangstag so wie heute mit 23 °C diskussionslos zum barfuß laufen warm genug gewesen wäre, daran kann ich mich nicht erinnern. Diesen Tag heute habe ich deswegen ganz besonders genossen - als persönlichen Beitrag zum <a href="http://www.un.org/en/events/happinessday/" target="_blank">International Day of Happiness and Well-Being</a>. <br />
<br />
Umso mehr, als ich nun endlich die neuen Sandalen einweihen konnte: Geschenk einer langjährigen Freundin zum letzten Geburtstag. Aus feinstem Leder, innen wie außen. Nur drei Zentimeter <a href="http://mojour.blogspot.de/2010/03/die-absatzfrage.html">Absatz</a>, sehr bequem. Von der Schuhmanufaktur <a href="http://www.remonte.com/" target="_blank">Remonte</a>. Wenn eine erst die halbe Hundert hinter sich hat und obendrein <a href="http://mojour.blogspot.de/search/label/prek%C3%A4r">prekär</a> haushalten muss, sind solcherlei Geschenke durchaus erlaubt und willkommen. <br />
<br />
Habe ich eigentlich jemals erwähnt, dass ich Socken und Strümpfe aller Art hasse und so oft wie möglich barfuß laufe, auch im Winter? Meine Füße brauchen Licht und Luft, sonst kann ich mit dem Kopf nicht denken!<br />
<br />
Mit diesen Sandalen bin ich also nicht nur schöner zu Fuß unterwegs, sondern auch schneller mit dem Kopf. Ich liebe sie!<br />
<br />
Dass die Farbe des Sandalenleders der Fellfarbe meiner geliebten Glückskatze <a href="http://ginivra.blogspot.com/" target="_blank">Ginivra</a> ähnelt, die zu meinem Wohlbefinden ebenfalls einen unverzichtbar großen Beitrag leistet, ist allerdings eher Zufall. Glaube ich zumindest.<br />
<br />
<br />
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mo jour</div>mo jourhttp://www.blogger.com/profile/12196462846316471128noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1719495098970957816.post-77229058180308288812014-03-17T12:34:00.001+01:002014-03-20T19:32:42.368+01:00BewerbungNatürlich ruhe ich mich nicht aus auf dem <a href="http://mojour.blogspot.de/2013/10/minijob.html">Minijob im Anzeigen-Verlag</a>, den ich nun schon seit fast einem halben Jahr tapfer aushalte. Wir erinnern uns? Der Stundenlohn liegt noch unter dem, was ich vor rund 30 Jahren als Studentin verdient habe.<br />
<br />
Ungefähr 110 Euro verdiene ich da im Monat, die ich zusätzlich zum Arbeitslosengeld behalten darf. Eine nachhaltige Aufstockung ist nicht in Sicht. Weder, was meine Arbeitszeit – noch, was meinen Lohn angeht.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-Pp3-pCn5zMU/UybZYhMxScI/AAAAAAAACiM/32RvfkAY9zo/s1600/140317.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-Pp3-pCn5zMU/UybZYhMxScI/AAAAAAAACiM/32RvfkAY9zo/s1600/140317.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Begegnungen im Frühlingshimmel</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Das reicht natürlich hinten und vorne nicht. Vor allem bietet es mir keinerlei Perspektive, jemals aus dem menschenverachtenden System Hartz IV herauszukommen. Qual und Folter!<br />
<br />
Also bewerbe ich mich weiter. Stellen für kreative, sprachgewaltige Frauen über 50 sind dünn gesät. Erst recht hier im Südwesten. Wenn eine nicht Bäckereiverkäuferin ist, Putzfrau oder Altenpflegerin, dann ist da nicht viel zu machen.<br />
<br />
Neulich wurde aber doch einmal ein „Lektor für Deutsch“ gesucht. Und zwar ab sofort! Ich bewarb mich flugs online, bringe alle geforderten Qualifikationen und sogar mehr als die. <br />
<br />
Am vierten Tag nach meiner Bewerbung erhielt ich eine E-Mail. Man bat um Verständnis, dass die „sorgfältige Prüfung“ meiner Unterlagen bis zu sechs Wochen dauern könne.<br />
<br />
Sechs Wochen? Ich dachte, die suchen jemand ab sofort?! Des Rätsels Lösung fand sich versteckt im nächsten Satz: Ich möge doch bitte einstweilen meine Gehaltsvorstellungen kundtun.<br />
<br />
Meinen Marktwert? Ohne die Aufgaben im Detail zu kennen, die nötigen Qualifikationen, den zeitlichen Aufwand? Und dann auch noch per E-Mail, also quasi auf einer digitalen Postkarte? Dass die Kommunikation via Internet nicht sicher ist, wissen wir ja nicht erst seit Herrn Snowden ... <br />
<br />
Interessant. Sie sind offensichtlich geizig und suchen nur den Billigsten. Im Klartext hatte die sehr geehrte Frau Recruitment also ungefähr Folgendes gemeint:<br />
<br />
„So eine ältliche Mitarbeiterin wollten wir eigentlich nicht. Die kommt auf keinen Fall in die engere Wahl. Aber sie ist bestens ausgebildet und hat umfangreiche Erfahrungen. Also frag sie doch mal, was sie kostet. Vielleicht ist sie ja billig, dann können wir sie uns trotzdem einmal anschauen.“ <br />
<br />
Ich habe nicht vor, zum Dumpinglohn zu arbeiten und trotz einer festen Stelle womöglich weiterhin ergänzendes Arbeitslosengeld beantragen zu müssen - so wie das bei meinen letzten Stellen im <a href="http://mojour.blogspot.de/2012/10/alles-auf-anfang.html">Medienkonzern</a> und an der <a href="http://mojour.blogspot.de/search/label/sekretariat">Hochschule</a> der Fall war.<br />
<br />
Für meine Antwort ließ ich mir drei Tage Zeit. So eine Gehaltsvorstellung ins Blaue, die bricht man schließlich nicht übers Knie. <br />
<br />
Nach ausführlichem Nachdenken bedankte ich mich artig bei Frau Personalchefin für die Bewerbungseingangsbestätigung. Wenn man weiß, dass bei dieser Firma „sofort“ im Schnitt „mindestens sechs Wochen“ dauert, kann man leichter geduldig sein. <br />
<br />
Meine Honorarvorstellung hingegen, die könne ich ohne die Kenntnis weiterer Details, welche vorzugsweise in einem persönlichen Gespräch zu klären seien, nicht konkret mitteilen.<br />
<br />
Vor dem Absenden habe ich ganz unschuldig einen kleinen Tippfehler in meine Antwort eingebaut. Ich habe das Hon<strike>o</strike>rar quasi schon selbst gekürzt. Weiteres habe ich von der Firma nicht gehört. Die avisierten sechs Wochen sind allerdings noch nicht vergangen.<br />
<br />
Warten wir's ab.<br />
<br />
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mo jour</div>mo jourhttp://www.blogger.com/profile/12196462846316471128noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1719495098970957816.post-37820679083341898482014-03-10T13:01:00.001+01:002014-03-10T13:01:50.090+01:00Edie Brickell- Rosenworte zum Montag - <br />
<br />
Ein Leben lang hab' ich mich nicht getraut und kämpfe bis heute darum, mir zumindest hin und wieder zu erlauben, die zu sein, die ich bin: Kreativ und unbekümmert.<br />
<br />
Eine, die sich schon ganz früh getraut ist, ist <a href="http://www.artistwd.com/joyzine/music/brickell/brickell.php#.Ux2pGNsju1E" target="_blank">Edie Brickell</a>. Erinnert ihr euch an ihr wunderbares Album "Shooting Rubberbands at the Stars" von 1988?<br />
<div style="text-align: center;">
<br /><iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="//www.youtube-nocookie.com/embed/tDl3bdE3YQA?rel=0" width="420"></iframe></div>
<br />
<br />
<div style="text-align: left;">
Da singt sie zum Beispiel:<i> </i></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>Ich bin was ich bin ... Philosophie ist ein Spaziergang auf glitschigen Steinen ... halte mich zurück im seichten Wasser, bevor ich zu tief gerate ...</i></span></div>
<br />
Alltags aber ersticke ich schier an der von der Umwelt erwarteten Mittelmäßigkeit. Und während ich immer noch denke und mich frage, was schiefgelaufen ist, dass ich in mir so gefangen bin und mich so selten richtig nach draußen wage, sagt Edie Brickell genau das:<br />
<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>"<b>You feel like a prisoner if you don't create. You're jailed up inside of yourself.</b>"<b>*</b></i></span></div>
<br />
Eine kluge Frau, die da heute Geburtstag hat - und ganz sicher wert, sich mehr mit ihr zu beschäftigen. Auf ihrer wunderbar kreativen Webseite veröffentlicht sie täglich(!) ein neues Stückchen Musik - den <a href="http://ediebrickell.com/sotd/" target="_blank">Song of the Day</a>, einfach weil sie gerne singt. Hin und wieder gibt es auch kleine <a href="http://ediebrickell.com/band/home_movies/" target="_blank">Home Movies</a> mit eigenen Cartoons ... Gutes oder Schräges, manchmal mehr und manchmal weniger gelungen - aber so ist Kreativität eben auch: Ganz alltäglich, nicht immer nur Bestseller! Das ist sehr ermutigend.<br />
<br />
Aktuell hat Edie Brickell gerade erst im Januar einen <a href="http://www.grammy.com/photos/steve-martin-and-edie-brickell-1" target="_blank">Grammy 2014</a> einkassiert und arbeitet mit Steve Martin an einem Musical. Brickell ist seit 1992 verheiratet mit Paul Simon und hat mit ihm drei Kinder.<br />
<br />
Herzlichen Glückwunsch! Und großes Danke.<br />
<br />
<span style="color: #0c343d;"><i><b>*</b></i></span><br />
<i>Man fühlt sich wie ein Gefangener, wenn man nicht kreativ ist. Man ist eingesperrt in sich selbst.</i><br />
<br />
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mo jour</div>mo jourhttp://www.blogger.com/profile/12196462846316471128noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1719495098970957816.post-92053370417244252552014-03-03T13:47:00.001+01:002014-03-03T13:49:00.739+01:00Rosen statt Asche<i>- Rosenmontagsworte - </i><br />
<br />
Da heute <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Rosenmontag" target="_blank">der echte Rosenmontag</a> ist, also der Rosenmontag der Rosenmontage, der rosigste von allen und gleichzeitig der unrosigste, denn es ist Karneval in Kölle und sonstewo im Land und echter Rosenduft noch in weiter Ferne - wollte ich euch hier eigentlich mit einer quasi rosenfreien Platitüde abspeisen:<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<strike><span style="color: #0c343d;"><i>"Lieber Rosen am Montag als Asche am Mittwoch"</i></span></strike></div>
<br />
Aber geschenkt. Da Asche (hier als Synonym von Schotterkieskohle) an sich nicht zu verachten ist, werde ich da keine unnötige Konkurrenz aufmachen. Beide haben ihre Berechtigung, und gegen einen Aschesegen ist nichts einzuwenden. Rosenduft ist mir zwar lieber, aber auch ein Ascheregen bringt Segen und ist bisweilen lebensnotwendig.<br />
<br />
Da wollen wir den Teufelchen das Zündeln mal ausnahmsweise erlauben:<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-3LL2ZdS4XqQ/UxRmMDPROgI/AAAAAAAACh4/qC_s5Hw5YOc/s1600/140303-2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-3LL2ZdS4XqQ/UxRmMDPROgI/AAAAAAAACh4/qC_s5Hw5YOc/s1600/140303-2.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Kleine Teufel</td></tr>
</tbody></table>
Aufgewachsen bin ich mit dem Kölner Karneval, inzwischen sitze ich fest in der hiesigen <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Schw%C3%A4bisch-alemannische_Fastnacht" target="_blank">alemannischen Fasnet</a>. Auch wenn ich keine Freundin von termingerecht alkoholisierter Fröhlichkeit auf Kommando bin, so vermisse ich doch die Leichtigkeit des rheinländischen Humors.<br />
<br />
Der größte Unterschied ist nicht, dass es in Köln Blumensträußchen, Pralinchen und Kamelle regnet, hier in badisch Südwest hingegen nur Konfetti (gerne auch mal nur schmuddelige Papierfetzen aus dem Schredder).<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-l90q-adH7ow/UxRkpLuY-HI/AAAAAAAAChs/C4ZGgtJJtns/s1600/140303-1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-l90q-adH7ow/UxRkpLuY-HI/AAAAAAAAChs/C4ZGgtJJtns/s1600/140303-1.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Narr + Närrin beim Winteraustreiben</td></tr>
</tbody></table>
Der <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6lner_Karneval" target="_blank">Karneval im Rheinland</a> mit seinen Corps, Prinzengarden und Funkenmariechen samt Paraden zu marschähnlicher Musik war eine Reaktion auf das napoleonische Karnevalsverbot zu Beginn des 19. Jahrhunderts, verballhornt alles Militärische und nahm die herrschende Obrigkeit auf die Schippe. Quasi eine Revolution im Kostüm. <br />
<br />
Die schwäbisch-alemannische Fasnet folgt eher der alten Tradition des Winteraustreibens. Die Kostüme und Masken sind historisch gewachsen. Die uniformähnlich maskierten Narrenzünfte der Hexen, bösen Geister, Teufel ... lassen ihre groben Späße nicht an der Politik aus, sondern an den Zuschauern.<br />
<br />
Am liebsten sind mir hier noch die fast anarchischen Guggenmusiken mit ihren gewollten Dissonanzen. Sie dürfen den Ton nicht treffen und verzichten in hinreißenden Rhythmen gekonnt auf herkömmliches Taktgefühl. Das ist zwar laut, aber echt närrisch!<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="255" src="//www.youtube.com/embed/cBZDoik81lQ" width="453"></iframe><br /></div>
<br />
Dass all der Lärm obendrein auch noch gesund ist, wusste bereits Michelangelo Buonarroti (1475 - 1564):<br />
<div style="text-align: center;">
<i><br />
</i></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>"Für die Gesundheit und ein langes Leben ohne großen Kummer weiß ich kein besseres Mittel als die Narrheit" </i></span></div>
<br />
In diesem Sinne: Jeck loß Jeck elans, dun laache wenn do kanns. Und das am besten nicht nur (rosen)montags.<br />
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<br />
Bei einer Rose beschwert sich niemand, wenn sie im Winter nur ein stacheliger Stock ist mit <a href="http://mojour.blogspot.de/2009/11/mein-rosenrecht.html"><i>Nichts</i></a> dran. Rosen sind eben so.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-V0QxQuB0nLo/UwsHpw5jHTI/AAAAAAAACg8/0sSraKgNIzI/s1600/140224.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-V0QxQuB0nLo/UwsHpw5jHTI/AAAAAAAACg8/0sSraKgNIzI/s1600/140224.jpg" height="213" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Leuchtende Aprikola (W. Kordes' Söhne 2000)</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Wenn das einmal anders ist - so wie in diesem milden Winter, als ich vergangene Woche bei einem Besuch in Düsseldorf blühende Rosenstöcke sah, mitten im Februar - dann freut und wundert man sich darüber<i>. </i>Niemals aber würden wir dann von allen anderen Rosenstöcken erwarten, jetzt gefälligst auch sofort zu blühen und sie aus dem Garten rupfen, wenn sie das nicht tun.<br />
<br />
Bei Menschen ist das anders, wir sind einem ständigen Druck ausgesetzt, uns zu optimieren und pausenlos Höchstleistung zu vollbringen. Wenn einmal unter größter Anstrengung eine Höchstleistung erreicht wurde, wird diese Höchstleistung ab sofort zur Norm erhoben. Und wehe, du fährst dann nicht für den Rest deines Lebens <a href="http://mojour.blogspot.de/2012/10/alles-auf-anfang.html">Vollgas. Immer!</a> Man darf dann gar nicht mehr "normal" sein!<br />
<br />
AutotechnikerInnen und VerkehrsexpertInnen wissen, dass das fürs Auto schlecht und für Menschen lebensgefährlich ist. Solcherlei Gelassenheit wünsche ich mir auch im mitmenschlichen Umgang. Jeder hat gute und schlechte Tage.<br />
<br />
Deswegen gilt in jeder erdenklichen Hinsicht.:<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>Man muss nicht da bleiben</i></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>wo man nicht sein darf</i></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: #0c343d;"><i>wie man ist.</i></span></div>
<br />
Im Gegensatz zu den fest verwurzelten Rosenstöcken können wir uns selbst bewegen, können jederzeit einen neuen Standpunkt einnehmen - geographisch, emotional, intellektuell.<br />
<br />
Es wird Zeit.<br />
<br />
<br />
--------<div class="blogger-post-footer">--------
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